Kann man schimmelige Teile von Karotten abschneiden?
Bei festem Gemüse wie Karotten kann befallene Stellen großzügig entfernt und die restliche Karotte verzehrt werden. Bei gereiftem Weichkäse wie Brie ist die weiße Rinde, die sich durch harmlosen Schimmel bildet, essbar und sogar erwünscht.
Schimmelige Karotten: Abschneiden oder wegwerfen?
Der Fund von Schimmel auf Lebensmitteln löst bei vielen Menschen Unbehagen aus. Doch während bei einigen Produkten der Fund gleich den gesamten Inhalt in den Müll befördert, ist die Situation bei anderen, wie beispielsweise Karotten, differenzierter. Kann man schimmelige Teile einfach wegschneiden und den Rest bedenkenlos verzehren?
Die kurze Antwort lautet: Im Prinzip ja, aber mit Vorsicht!
Bei festem Gemüse wie Karotten dringt der Schimmelpilz, anders als beispielsweise bei weichen Früchten, nicht so leicht tief in das Gewebe ein. Man kann daher befallene Stellen großzügig entfernen, solange der Schimmel oberflächlich ist und sich nicht bereits in das Innere der Karotte ausgebreitet hat. Die Faustregel lautet: Schneiden Sie mindestens 2-3 cm um die befallene Stelle herum weg. Ein sichtbarer, flauschiger Belag ist ein klares Zeichen für Schimmelbefall – auch wenn sich dieser nur an einer kleinen Stelle befindet.
Doch Vorsicht ist geboten! Auch wenn man den Schimmel optisch vollständig entfernt glaubt, können mikroskopisch kleine Schimmelfäden bereits tiefer in die Karotte eingedrungen sein. Diese sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und können dennoch gesundheitsschädlich sein, da Mykotoxine, giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, gebildet werden können. Diese Toxine sind hitzestabil und können nicht durch Erhitzen zerstört werden.
Daher sollte man folgende Punkte beachten:
- Geruchsprüfung: Riecht die Karotte ungewöhnlich muffig oder säuerlich, selbst nachdem der befallene Teil entfernt wurde, sollte man sie lieber wegwerfen. Dies ist ein starkes Indiz für eine weitreichendere Schimmelbildung.
- Beschaffenheit: Fühlt sich die Karotte an den Schnittstellen weich oder matschig an, deutet dies ebenfalls auf eine tiefere Schimmelbildung hin. In diesem Fall ist das Wegwerfen ratsam.
- Ausmaß des Befalls: Bei einem großflächigen Befall oder wenn der Schimmel tief in die Karotte einzudringen scheint, ist es besser, die gesamte Karotte zu entsorgen. Der Aufwand des Abschneidens lohnt sich dann nicht mehr.
- Immunsystem: Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten besonders vorsichtig sein und lieber auf den Verzehr von Karotten mit Schimmelbefall verzichten.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei kleinflächigem Schimmelbefall auf festen Karotten kann das Abschneiden befallener Stellen in Verbindung mit einer sorgfältigen Beurteilung des Restes vertretbar sein. Jedoch sollte man immer die eigenen Risikoabwägung treffen und im Zweifelsfall lieber auf Nummer sicher gehen und die Karotte entsorgen. Die Gesundheit geht vor!
#Karotten#Schimmel#VerwertenKommentar zur Antwort:
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