Kann man statt Kühlflüssigkeit auch Wasser benutzen?

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Im Notfall kann Leitungswasser als kurzfristige Kühlmittelalternative im Motor dienen. Es verhindert zwar ein Überhitzen, ist aber nicht für den langfristigen Betrieb geeignet. Ein schnellstmöglicher Austausch durch Kühlmittel ist daher unerlässlich, um Schäden am Kühlsystem zu vermeiden.
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Wasser statt Kühlflüssigkeit? Nur im absoluten Notfall!

Stellt man unterwegs fest, dass der Kühlmittelstand bedenklich niedrig ist und droht der Motor zu überhitzen, kann Leitungswasser als kurzfristige Notlösung dienen. Das Wichtigste ist, eine Überhitzung des Motors zu verhindern, die zu schweren und kostspieligen Schäden führen kann. Wasser ermöglicht in diesem Notfall die Weiterfahrt zur nächsten Werkstatt.

Allerdings ist Wasser kein vollwertiger Ersatz für Kühlflüssigkeit und sollte dringend schnellstmöglich durch das richtige Kühlmittel ausgetauscht werden. Warum? Kühlflüssigkeit ist eine speziell entwickelte Mischung, die weit mehr leistet als nur Kühlung:

  • Schutz vor Korrosion: Leitungswasser enthält Mineralien, die im Kühlsystem Ablagerungen bilden und zu Korrosion an Metallteilen wie Wasserpumpe, Kühler und Motorblock führen können. Kühlflüssigkeit hingegen enthält Korrosionsinhibitoren, die diese Schäden verhindern.
  • Höherer Siedepunkt und niedrigerer Gefrierpunkt: Kühlflüssigkeit hat einen höheren Siedepunkt als Wasser, was besonders im Sommer wichtig ist, um ein Verdampfen im Kühlsystem zu vermeiden. Gleichzeitig schützt sie im Winter vor dem Einfrieren und damit verbundenen Schäden, da ihr Gefrierpunkt deutlich unter dem von Wasser liegt.
  • Schmierung der Wasserpumpe: Kühlflüssigkeit enthält Additive, die die Wasserpumpe schmieren und deren Lebensdauer verlängern. Wasser bietet diese Schmierung nicht.
  • Optimale Wärmeableitung: Auch wenn Wasser Wärme ableitet, ist die Wärmeübertragung von Kühlflüssigkeit aufgrund ihrer spezifischen Zusammensetzung optimiert, was zu einer effizienteren Kühlung des Motors beiträgt.

Was tun im Notfall?

  1. Motor abkühlen lassen: Bevor Sie den Kühlmittelbehälter öffnen, lassen Sie den Motor unbedingt abkühlen. Heiße Kühlflüssigkeit steht unter Druck und kann zu Verbrühungen führen.
  2. Leitungswasser einfüllen: Füllen Sie langsam Leitungswasser in den Kühlmittelbehälter bis zur Markierung “Max”.
  3. Werkstatt aufsuchen: Fahren Sie umgehend zur nächsten Werkstatt und lassen Sie das Wasser durch die richtige Kühlflüssigkeit ersetzen. Erklären Sie dem Mechaniker die Situation, damit er das Kühlsystem auf eventuelle Schäden überprüfen kann.

Fazit: Wasser kann im absoluten Notfall als kurzfristige Kühlmittelalternative verwendet werden. Es ist jedoch kein Ersatz für Kühlflüssigkeit und sollte schnellstmöglich ausgetauscht werden, um Schäden am Kühlsystem zu vermeiden. Regelmäßige Kontrollen des Kühlmittelstands und der Verwendung der richtigen Kühlflüssigkeit tragen zur Langlebigkeit des Motors bei.