Kann man Unterwäsche auch kalt Waschen?

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Die optimale Waschtemperatur für Wäsche hängt stark vom Material ab. Seide sollte kalt gewaschen werden, maximal 20 Grad. Polyester- und BH-Textilien vertragen 30 Grad. Baumwolle hingegen kann bis zu 60 Grad vertragen. Beachten Sie die Pflegehinweise auf dem Etikett.
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Kaltwäsche für Unterwäsche: Ja, aber mit Einschränkungen!

Die Frage, ob Unterwäsche kalt gewaschen werden kann, ist kein einfaches Ja oder Nein. Die optimale Waschtemperatur hängt entscheidend von der Materialzusammensetzung ab, und gerade bei Unterwäsche treffen oft verschiedene Materialien aufeinander. Ein pauschales Urteil ist daher irreführend. Während die schonende Kaltwäsche viele Vorteile bietet, gibt es auch Grenzen ihrer Anwendbarkeit.

Vorteile der Kaltwäsche:

  • Schonender für die Fasern: Kaltwaschen schont die Fasern deutlich stärker als heißes Waschen. Farben bleiben länger kräftig, das Material wird weniger strapaziert und die Lebensdauer der Wäsche verlängert sich. Dies gilt insbesondere für empfindliche Materialien wie Seide, Modal oder Mikrofaser. Auch Elasthan, oft Bestandteil von Unterwäsche, profitiert von niedrigen Waschtemperaturen, da es sonst seine Elastizität verlieren kann.
  • Energieersparnis: Die Kaltwäsche spart deutlich Energie und ist somit umweltfreundlicher.
  • Reduzierung von Knitterfalten: Heiße Temperaturen können zu stärkeren Knitterfalten führen, die bei der anschließenden Trocknung schwer zu entfernen sind.

Nachteile der Kaltwäsche und wichtige Materialüberlegungen:

  • Nicht ausreichend hygienisch bei bestimmten Materialien: Bei Baumwolle, insbesondere bei hoher Schweißbildung, kann eine Kaltwäsche nicht alle Bakterien und Keime zuverlässig entfernen. Hier ist eine Wäsche bei 40-60 Grad Celsius empfehlenswert. Auch bei stark verschmutzter Unterwäsche ist eine höhere Temperatur oft unerlässlich.
  • Materialabhängigkeit: Wie bereits erwähnt, ist die Kaltwäsche nicht für alle Materialien gleich gut geeignet. Während Seiden-Unterwäsche unbedingt kalt gewaschen werden sollte (maximal 20 Grad), verträgt Baumwolle durchaus höhere Temperaturen (bis 60 Grad). Polyester und Mischgewebe wie bei vielen BHs vertragen in der Regel 30 Grad.
  • Fett- und Schmutzentfernung: Fettflecken und hartnäckige Verschmutzungen lassen sich bei niedrigen Temperaturen schwieriger entfernen. Hier kann ein Vorwaschgang oder ein zusätzliches Waschmittel helfen.

Der entscheidende Faktor: Das Pflegeetikett!

Das wichtigste Hilfsmittel bei der Frage nach der richtigen Waschtemperatur ist das Pflegeetikett des Kleidungsstücks. Es enthält eindeutige Symbole und Angaben, die die Waschtemperatur, die Waschmethode und die Trocknungsart festlegen. Vertrauen Sie immer auf diese Angaben, um Ihre Unterwäsche optimal zu reinigen und ihre Langlebigkeit zu gewährleisten.

Fazit:

Kaltwäsche für Unterwäsche ist grundsätzlich möglich und in vielen Fällen sogar empfehlenswert, besonders bei empfindlichen Materialien. Allerdings sollte die Materialzusammensetzung und der Verschmutzungsgrad berücksichtigt werden. Die Angaben auf dem Pflegeetikett sind dabei entscheidend. Bei Zweifel ist eine niedrigere Temperatur der höheren vorzuziehen, um Schäden zu vermeiden. Eine Kombination aus Kaltwäsche und geeigneten Waschmitteln kann oft auch bei hartnäckigen Flecken gute Ergebnisse liefern.