Soll man Tomaten entlauben?
Entlauben von Tomatenpflanzen fördert die Sonneneinstrahlung auf die Früchte, unterstützt die Reifung und beugt durch schnellere Trocknung Pilzinfektionen vor. Die Pflanze wird nicht so schnell geschwächt und profitiert von der verstärkten Photosynthese.
Tomaten entlauben: Fluch oder Segen für die Ernte?
Die Frage, ob Tomatenpflanzen entlaubt werden sollten, spaltet Gärtner seit jeher. Während die einen schwören auf üppiges Laub, sehen andere im gezielten Entfernen von Blättern den Schlüssel zu einer besseren Ernte. Ein pauschales Ja oder Nein gibt es nicht, denn die richtige Vorgehensweise hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Tomatensorte, dem Klima und dem individuellen Wachstum der Pflanze. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile des Entlaubens und gibt Hilfestellung zur richtigen Durchführung.
Argumente für das Entlauben:
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Verbesserte Sonneneinstrahlung und Fruchtreifung: Das Entfernen von Blättern, insbesondere der unteren und innenliegenden Blätter, ermöglicht eine bessere Sonneneinstrahlung der Tomatenfrüchte. Dies beschleunigt die Reifung, besonders bei spät reifenden Sorten, und führt zu intensiver gefärbten und aromatischeren Tomaten. Besonders in dichten Beständen ist dies ein wichtiger Faktor.
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Reduziertes Risiko von Pilzkrankheiten: Üppiges Laub begünstigt ein feucht-warmes Mikroklima, das ideale Bedingungen für Pilzinfektionen wie Krautfäule schafft. Durch das Entlauben wird die Luftzirkulation verbessert, die Blätter trocknen schneller ab und das Risiko einer Infektion sinkt deutlich.
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Verbesserte Photosynthese (mit Einschränkungen): Während das Entfernen zu vieler Blätter die Photosyntheseleistung beeinträchtigen kann, kann gezieltes Entlauben die Effizienz steigern. Die verbleibenden Blätter erhalten mehr Licht und können so mehr Energie für das Wachstum der Früchte produzieren. Wichtig ist hier jedoch, ein Gleichgewicht zu finden.
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Erleichterte Ernte: Entlaubte Pflanzen sind übersichtlicher und erleichtern die Ernte erheblich. Man findet die reifen Tomaten schneller und kann sie leichter erreichen.
Argumente gegen das Entlauben:
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Stress für die Pflanze: Das Entfernen von Blättern stellt für die Pflanze einen Stressfaktor dar. Zu starkes oder falsches Entlauben kann die Pflanze schwächen und zu verringerten Erträgen führen.
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Verlust der Photosynthesefläche: Blätter sind die “Solarzellen” der Pflanze. Zu aggressives Entlauben reduziert die Photosynthesefläche und kann das Wachstum und die Fruchtentwicklung negativ beeinflussen.
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Sonnenbrand bei den Früchten: Während eine verbesserte Sonneneinstrahlung erwünscht ist, kann zu starkes Entlauben dazu führen, dass die Früchte direkt der Sonne ausgesetzt sind und Sonnenbrand bekommen.
Wann und wie entlauben?
Das Entlauben sollte gezielt und sparsam erfolgen. Beginnen Sie erst, wenn die Pflanzen gut etabliert sind und bereits Früchte tragen. Entfernen Sie vor allem:
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Untere Blätter: Diese Blätter sind oft schattig und tragen wenig zur Photosynthese bei. Sie können jedoch wichtige Nährstoffe entziehen.
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Krankheitsbefallene Blätter: Sofortiges Entfernen befallener Blätter verhindert die Ausbreitung von Krankheiten.
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Blätter, die die Früchte beschatten: Hier gilt es, ein Gleichgewicht zu finden zwischen ausreichender Beschattung und ausreichender Sonneneinstrahlung für die Früchte.
Vermeiden Sie das Entlauben an heißen, sonnigen Tagen. Verwenden Sie saubere und scharfe Werkzeuge, um Verletzungen der Pflanze zu minimieren.
Fazit:
Entlauben ist ein wichtiges Werkzeug im Tomatenanbau, das aber mit Bedacht eingesetzt werden sollte. Es ist kein Allheilmittel und der Erfolg hängt stark von der individuellen Situation ab. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, beobachten Sie deren Wachstum und passen Sie Ihre Strategie gegebenenfalls an. Ein gesunder Mittelweg aus gezieltem Entlauben und dem Erhalt einer ausreichenden Blattmasse ist der Schlüssel zu einer gesunden und ertragreichen Tomatenernte.
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