Wann bin ich ein Notfall?

2 Sicht

Lebensbedrohliche Situationen erfordern sofortige Hilfe. Atemstillstand, unbeherrschbare Blutungen, plötzliche Bewusstlosigkeit oder starke Brustschmerzen deuten auf einen medizinischen Notfall hin, der unverzüglich ärztliche Versorgung benötigt. Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen.

Kommentar 0 mag

Wann ist es wirklich ein Notfall? – Die Grauzone zwischen dringlich und lebensbedrohlich

Die Frage, wann ein medizinischer Zustand einen Notarzt erfordert, ist nicht immer leicht zu beantworten. Die oben genannte Beschreibung lebensbedrohlicher Situationen ist wichtig, doch die Realität bietet oft ein schattiges Spektrum zwischen eindeutig dringend und „wartet vielleicht noch ein bisschen“. Dieser Artikel soll helfen, die Grauzonen zu verstehen und die richtigen Entscheidungen in einer stressigen Situation zu treffen.

Klarer Notfall: Sofort den Notruf (112) wählen!

Die folgenden Symptome deuten auf einen unmittelbaren und lebensbedrohlichen Notfall hin:

  • Atemstillstand oder schwere Atemnot: Kein Atemzug über mehr als 10 Sekunden, sehr flache oder schnelle Atmung mit sichtbarer Anstrengung (z.B. Einziehungen im Brustkorb).
  • Bewusstlosigkeit: Die Person reagiert nicht auf Ansprache oder Schmerzreize.
  • Unbeherrschbare Blutungen: Starke, spritzende Blutung, die nicht mit direktem Druck gestillt werden kann.
  • Starke Brustschmerzen (Herzinfarktverdacht): Enge, Druck, Brennen oder Schmerz in der Brust, der in Arm, Rücken oder Kiefer ausstrahlen kann, begleitet von Atemnot, Schweißausbrüchen und Übelkeit.
  • Schlaganfallverdacht (Apoplex): Plötzlich auftretende Lähmungen (Gesicht, Arm, Bein), Sprachstörungen, Schwindel, Sehstörungen.
  • Starke allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock): Atemnot, Schwellungen im Gesicht, Hals oder Rachen, Kreislaufzusammenbruch.
  • Vergiftungserscheinungen: Bewusstseinsstörungen, Krämpfe, Atembeschwerden nach dem Einnehmen oder Einatmen von Substanzen.
  • Schwere Verletzungen: Offene Brüche, starke Blutungen nach einem Unfall, Verbrennungen dritten Grades.

Grauzone: Wann den Arzt konsultieren – und wann den Notruf?

Viele medizinische Zustände sind zwar ernst, aber nicht unmittelbar lebensbedrohlich. Hier ist eine sorgfältige Einschätzung wichtig:

  • Starke Bauchschmerzen: Während starke Bauchschmerzen ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein können (z.B. Blinddarmentzündung, Gallenkolik), ist nicht jeder Schmerz ein Notfall. Achten Sie auf Fieber, Erbrechen, Unfähigkeit zur Nahrungsaufnahme und zögern Sie nicht, bei anhaltenden, starken Schmerzen ärztlichen Rat einzuholen.
  • Hohes Fieber: Besonders bei Kindern oder bei älteren Menschen kann hohes Fieber schnell gefährlich werden. Überwachen Sie die Körpertemperatur und suchen Sie einen Arzt auf, wenn das Fieber über 40°C steigt oder trotz fiebersenkender Maßnahmen nicht sinkt.
  • Starke Kopfschmerzen: Plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerzen, die anders sind als gewohnt, können ein Warnsignal sein. Suchen Sie einen Arzt auf, besonders wenn sie mit anderen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen einhergehen.
  • Verdacht auf Knochenbruch: Während ein geschlossener Bruch nicht immer ein Notfall ist, sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Diagnose zu sichern und die Behandlung zu planen. Offene Brüche sind immer Notfälle.

Im Zweifel: Lieber einmal zu viel als zu wenig!

In unsicheren Situationen ist es immer besser, den Notruf zu wählen oder einen Arzt aufzusuchen. Die Folgen eines zu späten Eingreifens können schwerwiegend sein. Zögern Sie nicht, wenn Sie sich Sorgen machen! Die Rettungskräfte und Ärzte sind darauf vorbereitet, schnell und kompetent zu helfen.

Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder den medizinischen Notdienst.