Was tun gegen extrem starke Blutungen?

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Unkontrollierbare Blutungen gefährden durch den Blutverlust das Leben. Schneller Handeln ist lebenswichtig. Druckverband anlegen, den Notarzt rufen und den Verletzten ruhig lagern – das sind entscheidende Maßnahmen zur Schockprophylaxe. Jede Sekunde zählt.
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Extrem starke Blutungen: Lebensrettende Maßnahmen im Notfall

Unkontrollierbare Blutungen stellen eine akute Lebensgefahr dar, da der Blutverlust schnell zum Kreislaufschock und Tod führen kann. Schnelles und gezieltes Handeln ist daher essentiell. Zögern Sie nicht – jede Sekunde zählt! Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei starken Blutungen, ohne jedoch den Besuch eines Arztes oder Notarztes zu ersetzen. Diese Informationen ersetzen keine professionelle medizinische Ausbildung.

1. Eigenschutz und Gefahrenbeurteilung:

Bevor Sie Hilfe leisten, sichern Sie zuerst Ihre eigene Sicherheit. Befinden Sie sich selbst in Gefahr (z.B. durch Verkehr, weitere Verletzte oder aggressive Personen)? Versuchen Sie, die Blutungsquelle zu lokalisieren und das Ausmaß der Verletzung einzuschätzen. Ist die Umgebung sicher? Tragen Sie gegebenenfalls Handschuhe, um sich vor Krankheitserregern zu schützen.

2. Notruf absetzen:

Rufen Sie sofort den Notruf (112 in Deutschland) an. Geben Sie präzise Auskunft über:

  • Ort des Geschehens: Seien Sie so genau wie möglich (Straße, Hausnummer, besondere Merkmale).
  • Art des Vorfalls: Beschreiben Sie die Situation (z.B. Verkehrsunfall, Messerverletzung).
  • Anzahl der Verletzten: Wie viele Personen benötigen Hilfe?
  • Art der Verletzung und Schweregrad der Blutung: Beschreiben Sie die Blutung (stark, pulsierend, etc.).
  • Zustand des Verletzten: Ist der Verletzte ansprechbar? Atmet er?

3. Druckverband anlegen:

Der Druckverband ist die wichtigste Maßnahme, um die Blutung zu stillen.

  • Saubere Unterlage: Legen Sie eine saubere Unterlage (z.B. Tuch, Verband) auf die Wunde.
  • Direkter Druck: Üben Sie mit Ihrer Hand festen, direkten Druck auf die Wunde aus, idealerweise über die Unterlage. Drücken Sie nicht auf Knochenfragmente, wenn solche sichtbar sind.
  • Druckverband anlegen: Wickeln Sie einen Verband (möglichst steril) fest um die verletzte Stelle, dabei den Druck aufrecht erhaltend. Der Verband sollte fest, aber nicht zu eng sein, um die Durchblutung der Gliedmaßen nicht zu beeinträchtigen. Verwenden Sie bei Bedarf mehrere Verbände.
  • Nicht entfernen: Ein bereits angelegter Druckverband sollte, auch wenn er durchblutet ist, nicht entfernt werden. Legen Sie stattdessen weitere Verbände darüber.

4. Hochlagern:

Lagern Sie die verletzte Gliedmaße, wenn möglich, erhöht. Dies verlangsamt den Blutfluss.

5. Schockprophylaxe:

Achten Sie darauf, dass der Verletzte warm gehalten und ruhig gelagert wird. Sprechen Sie beruhigend auf ihn ein und vermeiden Sie unnötige Bewegungen. Falls möglich, geben Sie dem Verletzten etwas zu trinken (Wasser, ungesüßter Tee), sofern er bei Bewusstsein ist und keine Verletzungen im Mund- und Rachenraum vorliegen.

6. Weiteres Vorgehen:

Bleiben Sie bei dem Verletzten, bis der Notarzt eintrifft und übernehmen Sie die Anweisungen des medizinischen Personals. Dokumentieren Sie gegebenenfalls den Ablauf der Ersten Hilfe, um den Rettungsdiensten wichtige Informationen zu geben.

Besondere Hinweise:

  • Pulsierende Blutung: Bei einer pulsierenden Blutung aus einer Arterie ist schnellstes Handeln erforderlich. Versuchen Sie, die Arterie oberhalb der Verletzung durch Druck zu verschließen (Druckpunktmassage). Informieren Sie den Notarzt umgehend über diese Situation.
  • Innere Blutungen: Innere Blutungen sind oft schwer zu erkennen. Achten Sie auf Anzeichen wie Schwindel, Blässe, beschleunigter Puls, kalter Schweiß und Atemnot.

Diese Anleitung dient ausschließlich als Erste-Hilfe-Maßnahme und ersetzt nicht die professionelle Behandlung durch einen Arzt oder Notarzt. Suchen Sie bei jeder starken Blutung sofort ärztliche Hilfe!