Wann kann man mit einer Wunde wieder ins Wasser?

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Nach zwei Tagen kann die gereinigte Wunde bei der Dusche nass werden. Tupfen Sie sie sorgfältig trocken. Baden ist bis zur vollständigen Wundheilung und Fadenentfernung untersagt, um eine Überfeuchtung zu vermeiden.
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Wann darf ich nach einer Verletzung wieder ins Wasser? – Ein Ratgeber

Eine frische Wunde und Wasser – eine Kombination, die mit Vorsicht zu genießen ist. Denn Wasser kann die Wundheilung stören und das Risiko von Infektionen erhöhen. Wann Sie nach einer Verletzung wieder schwimmen, baden oder duschen können, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Art der Wunde, ihrer Tiefe und ihrer Behandlung. Es gibt keine pauschale Antwort, aber dieser Ratgeber soll Ihnen Orientierung bieten.

Die ersten 48 Stunden sind entscheidend:

In den ersten zwei Tagen nach einer Verletzung sollte die Wunde unbedingt trocken gehalten werden. Dies gilt insbesondere für offene Wunden, Schürfwunden, Schnittverletzungen und Verbrennungen. In dieser Phase ist das Risiko einer Infektion am höchsten. Auch das Duschen sollte in den ersten 48 Stunden vermieden werden, um die Wunde nicht zu reizen und Keime fernzuhalten. Eine gründliche Reinigung der umliegenden Haut mit klarem Wasser ist jedoch erlaubt.

Duschen nach zwei Tagen – mit Vorsicht:

Nach etwa zwei Tagen, wenn die Wunde gereinigt und versorgt wurde (z.B. mit einem Pflaster), ist das Duschen in der Regel wieder möglich. Wichtig ist, dass Sie die Wunde dabei nicht direkt dem Wasserstrahl aussetzen. Vermeiden Sie langes Einweichen und tupfen Sie die Wunde anschließend sorgfältig mit einem sauberen Handtuch trocken. Verwenden Sie keine aggressiven Seifen oder Duschgels in der direkten Umgebung der Wunde.

Baden – tabu bis zur vollständigen Heilung:

Baden in Badewannen oder in Seen, Flüssen und Meeren ist bis zur vollständigen Wundheilung und – falls vorhanden – bis zur Entfernung von Fäden unbedingt zu vermeiden. Das Risiko einer Infektion durch Bakterien im Wasser ist hier deutlich höher als beim Duschen. Das Einweichen der Wunde in Badewasser fördert die Überfeuchtung und behindert den natürlichen Heilungsprozess. Auch die Verwendung von Badezusätzen sollte in dieser Phase unterlassen werden.

Besondere Fälle erfordern besondere Vorsicht:

  • Tiefe Wunden: Bei tiefen Wunden, die genäht wurden oder eine andere medizinische Versorgung benötigen, sollten Sie unbedingt den Rat Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin einholen. Diese können Ihnen genau sagen, wann Sie wieder ins Wasser dürfen.
  • Infektionen: Bei Anzeichen einer Infektion (z.B. Rötung, Schwellung, Eiter, Schmerzen) sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Baden und Schwimmen sind dann bis zur vollständigen Ausheilung untersagt.
  • Schwimmbäder: Auch bei kleineren Wunden sollten Sie Schwimmbäder für einige Zeit meiden. Das chlorhaltige Wasser kann die Wunde reizen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Geduld und Vorsicht sind die wichtigsten Faktoren bei der Wundheilung. Halten Sie die Wunde in den ersten Tagen trocken, duschen Sie nach zwei Tagen vorsichtig und vermeiden Sie Baden bis zur vollständigen Heilung. Im Zweifel ist eine Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin immer empfehlenswert. Nur so gewährleisten Sie eine optimale Wundheilung und minimieren das Infektionsrisiko.