Warum bekommt man im Sommer eine Erkältung?

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Sommergrippe, trotz Wärme? Ja, möglich! Langes Sonnenbaden, klimatisierte Zugluft und mangelnde Flüssigkeitszufuhr schwächen die körpereigene Abwehr. So haben Viren leichtes Spiel und lösen grippeähnliche Symptome aus. Achten Sie also auch im Sommer auf ein starkes Immunsystem!

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Sommergrippe: Wenn die Wärme trügt

Sommer, Sonne, Urlaubszeit – eigentlich die Zeit, in der man sich fit und vital fühlt. Doch viele Menschen erleben gerade dann eine unangenehme Überraschung: eine Erkältung, oft fälschlicherweise als “Sommergrippe” bezeichnet. Aber wie kann das sein? Warum erwischt es uns gerade dann, wenn die Sonne scheint und wir uns eigentlich entspannen sollten?

Die Antwort liegt in einer Kombination aus Faktoren, die im Sommer oft unterschätzt werden und unsere Immunabwehr schwächen.

Die Illusion von Sicherheit:

Im Winter sind wir uns der Erkältungsgefahr bewusst. Wir kleiden uns warm, achten auf Hygiene und vermeiden Menschenansammlungen. Im Sommer hingegen wiegen wir uns oft in falscher Sicherheit. Die warme Luft suggeriert ein geringeres Risiko, und wir vernachlässigen Vorsichtsmaßnahmen, die im Winter selbstverständlich wären.

Klimaanlagen und Temperaturschwankungen:

Ein entscheidender Faktor sind die extremen Temperaturschwankungen, denen wir im Sommer ausgesetzt sind. Während draußen brütende Hitze herrscht, locken klimatisierte Büros, Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel mit angenehmer Kühle. Dieser abrupte Wechsel zwischen heiß und kalt stresst den Körper enorm. Die Schleimhäute in Nase und Rachen trocknen aus und verlieren ihre natürliche Schutzfunktion. Viren können so leichter eindringen und sich vermehren.

Direkte Konfrontation mit Klimaanlagen:

Die direkte Luftströmung von Klimaanlagen ist oft ein weiterer Risikofaktor. Der kalte Luftzug kann die Schleimhäute lokal unterkühlen und so ihre Abwehrkräfte weiter schwächen.

Austrocknung:

Gerade im Sommer ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Durch Schwitzen verliert der Körper viel Flüssigkeit, und wenn dieser Verlust nicht ausgeglichen wird, trocknen die Schleimhäute aus und werden anfälliger für Viren. Oftmals wird die Flüssigkeitszufuhr im Urlaub oder bei Aktivitäten im Freien vernachlässigt.

Geschwächtes Immunsystem durch UV-Strahlung:

Lange Sonnenbäder können das Immunsystem ebenfalls schwächen. Übermäßige UV-Strahlung kann Entzündungsreaktionen im Körper auslösen und die Aktivität bestimmter Immunzellen reduzieren.

Was tun gegen die Sommergrippe?

Die gute Nachricht ist, dass man einiges tun kann, um sich vor der Sommergrippe zu schützen:

  • Ausreichend trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
  • Klimaanlagen meiden oder richtig nutzen: Vermeiden Sie direkte Luftströme von Klimaanlagen und stellen Sie die Temperatur nicht zu niedrig ein (ideal sind 6-8 Grad Celsius unter der Außentemperatur).
  • Sonnenschutz: Schützen Sie sich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung mit Sonnencreme, Hut und Sonnenbrille.
  • Regelmäßiges Lüften: Sorgen Sie für regelmäßige Frischluftzufuhr, auch in klimatisierten Räumen.
  • Hände waschen: Regelmäßiges Händewaschen ist ein wichtiger Schutz gegen Viren und Bakterien.
  • Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, um Ihr Immunsystem zu stärken.
  • Stress vermeiden: Stress schwächt das Immunsystem. Sorgen Sie für ausreichend Entspannung und Schlaf.

Fazit:

Die “Sommergrippe” ist kein Mythos, sondern eine Realität. Durch die Kombination aus unterschätzten Risiken, Temperaturschwankungen und einem geschwächten Immunsystem können Viren im Sommer leichtes Spiel haben. Wer jedoch auf die genannten Vorsichtsmaßnahmen achtet, kann die warme Jahreszeit fit und gesund genießen.