Warum sollte man kein heißes Leitungswasser trinken?

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Warmes Leitungswasser ist kein idealer Durstlöscher. Durch die Zirkulation im Warmwassersystem verweilt es länger in den Rohren, was die Wasserqualität beeinträchtigen kann. Diese Zirkulation dient primär der Legionellenprophylaxe, nicht dem Genuss. Für Trinkwasserzwecke ist kaltes, frisch gezapftes Wasser daher die bessere Wahl.

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Warum Sie kein heißes Leitungswasser trinken sollten: Mehr als nur lauwarm

Heißes Leitungswasser – auf den ersten Blick eine praktische und zeitsparende Alternative zum Wasserkochen. Doch der Schein trügt. Während warmes Wasser für manche Zwecke durchaus geeignet ist, etwa zum Händewaschen oder zum Zubereiten bestimmter Speisen, sollte es nicht als Durstlöscher verwendet werden. Die Gründe dafür liegen tiefer, als man zunächst vermuten mag und gehen über den einfachen Geschmack hinaus.

Das Problem der Rohre und der längeren Verweilzeit: Im Gegensatz zu kaltem Wasser, das direkt aus der Leitung kommt, verbleibt heißes Wasser deutlich länger im Warmwassersystem. Dieses System, bestehend aus Rohren und Boilern, bietet eine ideale Umgebung für die Ansiedlung und Vermehrung von Bakterien und Keimen. Die Warmwasserzirkulation, die zwar der Legionellenprophylaxe dient, fördert gleichzeitig die Kontaktzeit des Wassers mit den Rohrinnenwänden. Diese bestehen oft aus Materialien, die mit der Zeit Korrosionsspuren aufweisen können. Diese Korrosionsprodukte, wie zum Beispiel Metallablagerungen oder ausgewaschene Plastikpartikel, gelangen ins Wasser und beeinflussen seine Qualität und seinen Geschmack negativ. Auch Ablagerungen in den Rohren, die sich durch die Wärmebildung leichter lösen können, können ins Trinkwasser gelangen.

Mehr als nur Geschmack: Gesundheitsrisiken im Detail: Neben dem beeinträchtigten Geschmack und dem potentiellen Metallgeschmack kann der Konsum von heißem Leitungswasser auch gesundheitliche Risiken bergen. Während die Gefahr einer Legionelleninfektion durch die Warmwasserzirkulation zwar reduziert wird, besteht immer noch ein Restrisiko, insbesondere wenn das System nicht optimal gewartet wird. Weiterhin können die erwähnten Korrosionsprodukte auf lange Sicht negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die genaue Zusammensetzung dieser Produkte hängt von der Alterung der Rohre und der Wasserhärte ab und ist variabel.

Die bessere Alternative: Kaltes, frisches Leitungswasser: Kaltes, frisch gezapftes Leitungswasser ist die unbestrittene bessere Wahl für den Durstlöscher. Es verbleibt nur kurz im Leitungssystem und minimiert so den Kontakt mit potentiellen Verunreinigungen. Die Qualität von Trinkwasser wird streng überwacht und erfüllt in der Regel die hohen hygienischen Anforderungen. Um den Geschmack zu verbessern, kann man das Wasser auch vor dem Trinken kurz im Kühlschrank kühlen.

Fazit: Heißes Leitungswasser sollte nicht als Trinkwasser verwendet werden. Die längere Verweilzeit im Warmwassersystem, die potentielle Belastung durch Korrosionsprodukte und das Restrisiko von bakteriellen Verunreinigungen überwiegen die Vorteile deutlich. Kaltes, frisches Leitungswasser ist die gesunde und sichere Alternative für den Durst.