Was darf ich bei Demenz nicht essen?
Bei Schluckbeschwerden sollten Betroffene auf stark schleimende Milchsuppen und schwer verdauliche Speisen wie Bratkartoffeln oder Pralinen verzichten. Geeignet sind hingegen pürierte Kartoffeln, feuchte Knödel, Gelatinepudding sowie angedickte Getränke wie Tee oder Säfte. Auch Wasser ist wichtig, sollte aber bei Bedarf ebenfalls angedickt werden, um das Verschlucken zu minimieren.
Ernährung bei Demenz: Was Sie besser vermeiden sollten
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz. Eine ausgewogene und angepasste Ernährung kann nicht nur dazu beitragen, den körperlichen Zustand zu stabilisieren, sondern auch kognitive Funktionen positiv beeinflussen und das Auftreten von Begleiterscheinungen wie Mangelernährung und Gewichtsverlust reduzieren. Allerdings gibt es auch Lebensmittel, die bei Demenz problematisch sein können und vermieden werden sollten. Dabei ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Betroffenen zu berücksichtigen.
Herausforderungen der Ernährung bei Demenz
Im Laufe der Demenzerkrankung können verschiedene Schwierigkeiten beim Essen und Trinken auftreten:
- Vergesslichkeit: Betroffene vergessen, wann und was sie gegessen haben oder verspüren keinen Hunger oder Durst.
- Beeinträchtigte Wahrnehmung: Die Fähigkeit, Farben, Formen und Gerüche richtig zu interpretieren, kann leiden. Dies kann zu Verwirrung und Ablehnung von Speisen führen.
- Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken (Dysphagie): Muskeln, die für das Kauen und Schlucken benötigt werden, können schwächer werden, was das Essen und Trinken erschwert und das Risiko des Verschluckens erhöht.
- Verhaltensänderungen: Unruhe, Aggression oder Misstrauen können die Nahrungsaufnahme beeinflussen.
- Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns: Dies kann zu Appetitlosigkeit führen.
Lebensmittel, die man bei Demenz besser vermeiden sollte
Obwohl keine allgemeingültige “Demenz-Diät” existiert, gibt es einige Lebensmittelgruppen und Zubereitungsarten, die bei Demenz problematisch sein können und daher vermieden oder nur in Maßen konsumiert werden sollten:
- Stark zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke: Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu Blutzuckerschwankungen führen, die kognitive Funktionen beeinträchtigen und Unruhe verstärken können. Süßigkeiten, Limonaden und stark gesüßte Säfte sollten daher reduziert werden.
- Hochverarbeitete Lebensmittel: Fertiggerichte, Fast Food und stark verarbeitete Snacks enthalten oft wenig Nährstoffe und viele ungesunde Fette, Zucker und Zusatzstoffe. Sie können die kognitive Funktion negativ beeinflussen und sollten vermieden werden.
- Lebensmittel mit hohem Anteil an gesättigten und Transfetten: Fettreiche Wurstwaren, frittierte Speisen und Backwaren können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, die wiederum mit Demenz in Verbindung stehen können.
- Alkohol: Alkohol kann die kognitiven Funktionen zusätzlich beeinträchtigen und das Risiko für Stürze und Verwirrung erhöhen.
- Rohmilchprodukte und rohes Fleisch/Fisch: Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos sollten diese Lebensmittel vermieden werden.
Besondere Vorsicht bei Schluckbeschwerden (Dysphagie)
Schluckbeschwerden sind ein häufiges Problem bei Menschen mit Demenz und erfordern besondere Aufmerksamkeit bei der Ernährung. Folgende Lebensmittel sind bei Dysphagie problematisch:
- Stark schleimende Lebensmittel: Milchsuppen können die Schleimproduktion anregen und das Schlucken erschweren.
- Trockene und krümelige Lebensmittel: Brot, Kekse oder Zwieback können schwer zu kauen und zu schlucken sein und das Risiko des Verschluckens erhöhen.
- Schwer verdauliche Speisen: Bratkartoffeln, fettes Fleisch oder Pralinen können den Magen belasten und zu Unwohlsein führen.
- Lebensmittel mit harten oder kleinen Stücken: Nüsse, Kerne oder Fischgräten stellen eine Verschluckungsgefahr dar.
- Fasrige Lebensmittel: Spargel, Ananas oder Blattsalate können schwer zu kauen sein und sich im Hals verhaken.
Geeignete Alternativen bei Schluckbeschwerden:
- Pürierte oder passierte Speisen: Pürierte Kartoffeln, Gemüsepürees oder passierte Suppen sind leicht zu schlucken.
- Weiche und feuchte Lebensmittel: Feuchte Knödel, weiches Rührei oder gedünstetes Gemüse sind gut geeignet.
- Angedickte Flüssigkeiten: Angedickte Getränke wie Tee, Säfte oder Wasser reduzieren das Risiko des Verschluckens. Im Handel sind spezielle Andickungsmittel erhältlich.
- Gelatinepudding oder Joghurt: Diese Lebensmittel sind leicht zu schlucken und liefern gleichzeitig wichtige Nährstoffe.
Wichtige Hinweise:
- Individuelle Anpassung: Die Ernährung sollte immer an die individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Fähigkeiten des Betroffenen angepasst werden.
- Regelmäßige Mahlzeiten: Regelmäßige Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten können helfen, Mangelernährung vorzubeugen.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu vermeiden.
- Angenehme Essatmosphäre: Eine ruhige und entspannte Essatmosphäre kann die Nahrungsaufnahme fördern.
- Professionelle Beratung: Lassen Sie sich von einem Arzt, Ernährungsberater oder Logopäden beraten, um eine optimale Ernährungsstrategie für den Betroffenen zu entwickeln.
Fazit:
Die Ernährung bei Demenz ist ein komplexes Thema, das eine individuelle und angepasste Herangehensweise erfordert. Durch die Vermeidung bestimmter Lebensmittel und die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse können Sie dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit mit Fachleuten ist dabei unerlässlich.
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