Was hat man bei 35 Grad?

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Bei einer Körpertemperatur unter 35°C spricht man von Hypothermie. Anfangs äußert sie sich durch Zittern und Müdigkeit, kann aber rasch zu Verwirrung, Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod führen. Leichte Fälle lassen sich durch warme Umgebung und isolierende Decken behandeln, um den Körper passiv wieder aufzuwärmen.

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35 Grad: Hitze, Kälte oder beides? – Ein differenzierter Blick auf die Bedeutung der 35°C-Marke

Die Zahl 35°C löst bei den meisten Menschen sofort Assoziationen mit Hitze aus – ein Sommertag, an dem man sich nach Schatten sehnt. Doch die Bedeutung dieser Temperatur ist weit komplexer und hängt entscheidend vom Kontext ab. Während 35°C in der Luft für viele als unerträglich heiß empfunden wird, bedeutet dieselbe Temperatur im menschlichen Körper akute Lebensgefahr.

Der Artikel konzentriert sich auf die beiden wichtigsten Interpretationen von “35 Grad”: die Außentemperatur und die Körpertemperatur.

35°C Außentemperatur: Hitze und ihre Folgen

35°C Lufttemperatur signalisieren extreme Hitze. Die Folgen sind vielfältig und hängen von individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Akklimatisierung ab. Zu den typischen Auswirkungen gehören:

  • Hitzeerschöpfung: Symptome reichen von Schweißausbrüchen und Kopfschmerzen über Übelkeit und Schwindel bis hin zu Krämpfen. Wichtig ist hier, sich in den Schatten zu begeben, ausreichend Flüssigkeit (am besten Wasser oder Elektrolytlösungen) zu sich zu nehmen und sich auszuruhen.

  • Hitzschlag: Eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch einen Kreislaufkollaps ausgelöst wird. Symptome sind hohes Fieber (über 40°C), Bewusstlosigkeit, schneller Puls und trockene Haut. Sofortige medizinische Hilfe ist unerlässlich.

  • Sonnenbrand: Langfristige Schädigung der Haut durch UV-Strahlung. Schutz durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) ist essentiell.

  • Dehydration: Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. Dieser sollte durch regelmäßiges Trinken ausgeglichen werden. Alkohol und koffeinhaltige Getränke sind dabei weniger empfehlenswert, da sie den Flüssigkeitsverlust verschlimmern können.

Um den Auswirkungen von 35°C Außentemperatur entgegenzuwirken, ist es wichtig, sich an die gängigen Hitze-Tipps zu halten: Vermeiden Sie anstrengende Tätigkeiten in der Mittagshitze, suchen Sie regelmäßig den Schatten auf, trinken Sie ausreichend Flüssigkeit und tragen Sie luftige, helle Kleidung.

35°C Körpertemperatur: Hypothermie – ein lebensbedrohlicher Zustand

Wie bereits erwähnt, stellt eine Körpertemperatur von 35°C einen medizinischen Notfall dar – eine Hypothermie. Im Gegensatz zur Hitze ist dies ein Zustand der Unterkühlung. Die Symptome entwickeln sich schleichend, beginnen aber mit:

  • Zittern: Der Körper versucht, durch Muskelzittern Wärme zu produzieren.
  • Müdigkeit und Schläfrigkeit: Der Stoffwechsel verlangsamt sich.
  • Verwirrtheit und Desorientierung: Die Gehirnfunktion wird beeinträchtigt.
  • Bewusstlosigkeit: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Kreislaufstillstand kommen.

Die Behandlung einer Hypothermie erfordert sofortige medizinische Hilfe. Leichte Fälle können durch passive Erwärmung (warme Umgebung, isolierende Decken) unterstützt werden, jedoch ist keinesfalls eine rasche Erwärmung durch z.B. heißes Bad zu empfehlen, da dies zu Kreislaufschock führen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 35°C je nach Kontext eine ganz unterschiedliche Bedeutung hat. Während es im Zusammenhang mit Außentemperaturen eine extreme Hitze darstellt, bedeutet es bei der Körpertemperatur einen lebensbedrohlichen Zustand der Unterkühlung. Achtsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen sind in beiden Fällen unerlässlich.