Was macht den Zyklus kürzer?

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Unregelmäßige Zyklen, insbesondere verkürzte, können auf hormonelle Schwankungen hinweisen. Bei jungen Frauen oder kurz vor der Menopause sind sie oft Folge einer gestörten ovariellen Funktion, mit einer verkürzten Lutealphase als typischem Merkmal. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam.
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Der verkürzte Zyklus: Ursachen und wann ein Arztbesuch sinnvoll ist

Unregelmäßige Menstruationszyklen gehören zwar zum Erfahrungsschatz vieler Frauen, doch ein auffällig verkürzter Zyklus – also ein Zyklus von weniger als 21 Tagen – sollte nicht leichtfertig abgetan werden. Er kann ein Hinweis auf hormonelle Ungleichgewichte sein und bedarf in der Regel einer ärztlichen Abklärung. Im Gegensatz zu leichten Schwankungen, die im Rahmen der Norm liegen können, deuten signifikant verkürzte Zyklen oft auf tieferliegende Probleme hin.

Ein normaler Menstruationszyklus umfasst in der Regel 21 bis 35 Tage. Die Dauer wird maßgeblich durch die beiden Phasen des Zyklus bestimmt: die Follikelphase und die Lutealphase. Die Follikelphase ist die Zeit vom ersten Tag der Menstruation bis zum Eisprung. Die Lutealphase, die Zeit vom Eisprung bis zum Beginn der nächsten Menstruation, ist in der Regel relativ konstant und dauert etwa 12-16 Tage. Ein verkürzter Zyklus entsteht häufig durch eine verkürzte Lutealphase, was die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert.

Mögliche Ursachen für einen verkürzten Zyklus:

  • Gestörte ovarielle Funktion: Bei jungen Frauen kann eine noch nicht vollständig ausgereifte Hormonproduktion zu unregelmäßigen und verkürzten Zyklen führen. Ähnliches gilt für Frauen kurz vor der Menopause, wo die ovarielle Funktion allmählich nachlässt. Hier kommt es zu einem Ungleichgewicht der Hormone Östrogen und Progesteron, was die Zykluslänge beeinflusst.
  • Hormonelle Störungen: Neben der ovariellen Funktion können auch andere hormonelle Ungleichgewichte, beispielsweise durch Schilddrüsenerkrankungen (Hyperthyreose), Stress, starkes Untergewicht oder Übergewicht, zu einem verkürzten Zyklus beitragen. Auch Medikamente wie bestimmte Antidepressiva oder Antiepileptika können Einfluss auf den Zyklus haben.
  • Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS): PCOS ist eine häufige hormonelle Störung, die zu unregelmäßigen und oft auch verkürzten Zyklen führen kann. Weitere Symptome sind u.a. vermehrte Behaarung, Akne und Gewichtsprobleme.
  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, was zu Zyklusstörungen, einschließlich verkürzter Zyklen, führen kann.
  • Vorzeitige Ovarinsuffizienz (POI): Bei POI stellt der Körper vor dem 40. Lebensjahr die Eierstockfunktion ein. Dies führt zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Zyklen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein einziger verkürzter Zyklus muss nicht unbedingt Anlass zur Sorge sein. Wiederholen sich die verkürzten Zyklen jedoch über mehrere Monate hinweg oder gehen sie mit weiteren Symptomen wie starken Schmerzen, unregelmäßigen Blutungen, starker Akne, unerklärlicher Gewichtszunahme oder -abnahme einher, ist ein Besuch beim Frauenarzt unbedingt ratsam. Der Arzt kann die Ursache der Zyklusstörung durch eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch Blutuntersuchungen klären und eine geeignete Therapie einleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Fruchtbarkeit zu erhalten. Vertrauen Sie auf Ihre Intuition: Wenn Sie sich unsicher fühlen, scheuen Sie sich nicht, ärztlichen Rat einzuholen.