Was trinken bei Magen-Darm, wenn nichts drin bleibt?

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Bei Magen-Darm-Beschwerden ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Am besten eignen sich isotonische Getränke, wie zum Beispiel spezielle Elektrolytlösungen, die verlorene Mineralstoffe ersetzen. Auch klare Brühen, Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte können unterstützend sein. Auf kohlensäurehaltige Getränke sollte verzichtet werden.

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Magen-Darm-Grippe: Flüssigkeitszufuhr, wenn nichts drin bleibt

Ein heftiger Magen-Darm-Infekt kann den Körper stark dehydrieren, da Erbrechen und Durchfall zu erheblichen Flüssigkeitsverlusten führen. Gerade dann, wenn nichts im Magen bleibt, stellt sich die Frage: Wie kann ich ausreichend Flüssigkeit zu mir nehmen und den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen? Die Antwort ist komplexer als “einfach trinken”.

Das Problem: Der empfindliche Magen

Bei starken Erbrechen- und Durchfallattacken ist selbst das Trinken einer kleinen Menge Flüssigkeit eine Herausforderung. Der Magen rebelliert, und der Körper stößt die Flüssigkeit sofort wieder ab. Hier gilt es, vorsichtig und strategisch vorzugehen. Die bloße Menge an Flüssigkeit ist weniger wichtig als die richtige Zusammensetzung und die Trinkweise.

Die richtige Flüssigkeitszufuhr – Schritt für Schritt:

  1. Kleine Schlucke, häufig wiederholt: Statt großen Mengen auf einmal, sollten Sie kleine Schlucke (ein bis zwei Teelöffel) in kurzen Abständen trinken. Dies minimiert die Wahrscheinlichkeit von Erbrechen.

  2. Raumtemperatur: Kalt oder heiß kann den Magen zusätzlich reizen. Getränke mit Raumtemperatur sind am verträglichsten.

  3. Isotonische Getränke: Diese Getränke enthalten Elektrolyte (Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Chlorid), die durch Erbrechen und Durchfall verloren gehen. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke sind hierfür ideal. Sie gleichen den Mineralstoffhaushalt optimal aus und unterstützen die Regeneration. Fertigpräparate sind oft besser verträglich als selbst gemixte Lösungen, da die Elektrolytkonzentration exakt abgestimmt ist.

  4. Alternativen zu Elektrolytlösungen: Sind keine Elektrolytlösungen verfügbar, können Sie auf lauwarme, klare Brühen (z.B. Hühnerbrühe ohne viele Gewürze) zurückgreifen. Auch ungesüßter Kräutertee (Kamille, Fenchel) ist eine gute Wahl. Verdünnte Fruchtsäfte (Apfel- oder Birnensaft, jeweils zu 50% mit Wasser verdünnt) können ebenfalls helfen, jedoch nur in kleinen Mengen, da der Fruchtzucker den Durchfall verschlimmern kann. Vermeiden Sie stark zuckerhaltige Getränke.

  5. Vorsicht bei Wasser: Reines Wasser kann die Elektrolytungleichgewichte verschlimmern. Daher ist es besser, auf isotonische Getränke oder leicht gesüßte Alternativen zurückzugreifen.

  6. Auf Kohlensäure verzichten: Kohlensäurehaltige Getränke können den Magen zusätzlich reizen und das Erbrechen verstärken.

  7. Achten Sie auf die Farbe des Urins: Ein dunkler Urin deutet auf eine starke Dehydrierung hin. Bei anhaltenden Beschwerden und dunklen Urin unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten:

  • Alkohol: Belastet den Körper zusätzlich.
  • Kaffee: Entwässernd.
  • Zuckerreiche Getränke: Fördern den Durchfall.
  • Fette Speisen und Milchprodukte: Schweren die Verdauung zusätzlich.

Wann Sie ärztliche Hilfe benötigen:

Bei starken, anhaltenden Beschwerden, hohem Fieber, blutigem Durchfall, starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen oder Anzeichen einer Dehydrierung (trockene Schleimhäute, Schwindel, niedriger Blutdruck) sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Zusammenfassend: Bei Magen-Darm-Erkrankungen ist die Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Mit kleinen Schluckmengen, den richtigen Getränken und einem Blick auf den eigenen Körperzustand können Sie die Beschwerden lindern und eine gefährliche Dehydrierung verhindern. Bei anhaltenden Problemen ist jedoch immer ärztlicher Rat einzuholen.