Was tun, wenn der Hund droht zu ersticken?

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Im Falle einer Erstickungsgefahr beim Hund gilt es, schnell und richtig zu reagieren:

  • Öffnen Sie das Maul des Tieres und kontrollieren Sie Rachen und Hals nach Fremdkörpern.
  • Verwenden Sie ein Stück Holz, um die Kiefer auseinanderzuhalten und Bisse zu verhindern.
  • Ziehen Sie die Zunge so weit wie möglich heraus, um die Atemwege freizuhalten.
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Erstickungsgefahr beim Hund: Ruhe bewahren und richtig handeln

Ein Hund, der zu ersticken droht, ist eine dramatische Situation, die schnelles und besonnenes Handeln erfordert. Panik ist der schlechteste Ratgeber. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie Ihrem Hund in einem solchen Notfall bestmöglich helfen können und wann der Tierarzt unbedingt hinzugezogen werden muss. Die folgenden Schritte sind allgemeine Handlungsempfehlungen und ersetzen keinesfalls eine professionelle tierärztliche Beratung. Im Zweifel: Sofort den Tierarzt kontaktieren!

1. Ruhe bewahren und die Situation einschätzen: Bevor Sie handeln, versuchen Sie, die Ursache der Erstickungsgefahr zu identifizieren. Husten der Hund stark? Ist ein Fremdkörper sichtbar? Wie stark ist die Atemnot? Eine ruhige und systematische Vorgehensweise erhöht die Erfolgschancen.

2. Fremdkörper entfernen (wenn sichtbar): Ist der Fremdkörper im Maul sichtbar und leicht zugänglich (z.B. ein Stück Spielzeug), versuchen Sie ihn vorsichtig mit Ihren Fingern oder einer Pinzette zu entfernen. Vorsicht: Ein beißender Hund in Panik stellt eine zusätzliche Gefahr dar. Versuchen Sie, ihn sanft, aber bestimmt zu beruhigen. Ein Handtuch kann hilfreich sein, um den Kopf zu fixieren, ohne den Hund zu verletzen.

3. Kiefer vorsichtig öffnen (nur wenn notwendig und sicher): Ist der Fremdkörper weiter hinten im Rachenraum oder nicht sichtbar, ist das Öffnen der Kiefer notwendig. Hierzu kann ein stumpfer Gegenstand, wie z.B. ein Holzspatel (kein Metall!), verwendet werden, um die Backenzähne zu trennen und das Maul zu öffnen. Wichtig: Dies sollte nur dann erfolgen, wenn Sie dies sicher und ohne sich selbst zu gefährden durchführen können. Eine zu starke Kraftanwendung kann zu Verletzungen führen.

4. Atemwege freimachen: Versuchen Sie, die Zunge vorsichtig herauszuziehen, um die Atemwege zu erweitern. Suchen Sie nach sichtbaren Fremdkörpern und versuchen Sie, diese vorsichtig zu entfernen. Verwenden Sie niemals Ihre Finger zum Blind-Tasten im Rachen, da Sie den Fremdkörper tiefer in die Atemwege schieben könnten.

5. Heimlich-Handgriff (nur bei Hunden mit mittlerem bis großem Gewicht): Beim Heimlich-Handgriff wird der Hund auf den Rücken gelegt. Eine Hand wird um die Brust gelegt, die andere darüber, wobei die Daumen auf dem unteren Brustbein aufliegen. Dann werden kräftige, schnelle Stöß im Bereich des Brustbeines ausgeführt. Diese Technik sollte nur von erfahrenen Personen angewendet werden und ist nicht für alle Hunde geeignet (vor allem bei kleinen Hunden). Unsicherheiten sollten durch den sofortigen Tierarztbesuch ausgeglichen werden.

6. Tierarzt kontaktieren: Auch wenn Sie den Fremdkörper entfernt haben, ist ein Besuch beim Tierarzt dringend empfohlen. Es kann zu inneren Verletzungen gekommen sein, oder es könnten Reste des Fremdkörpers in den Atemwegen verbleiben. Der Tierarzt kann eine gründliche Untersuchung durchführen und etwaige Folgeerkrankungen behandeln.

7. Prävention: Die beste Vorbeugung gegen Erstickungsunfälle ist die Vermeidung von gefährlichen Gegenständen für Hunde. Überwachen Sie Ihren Hund beim Spielen und entfernen Sie alle potenziellen Gefahrenquellen. Achten Sie besonders auf kleine Teile, die verschluckt werden könnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Erstickungsgefahr bei Hunden ist ein Notfall. Ruhe, eine schnelle, aber vorsichtige Vorgehensweise und ein möglichst schneller Tierarztbesuch sind entscheidend für die Rettung des Tieres. Dieser Artikel bietet eine allgemeine Anleitung. Der Erfolg hängt von verschiedenen Faktoren ab, und es ist immer ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.