Was tun, wenn der Stuhl schwarz ist?

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Schwarzer Stuhl kann harmlos sein, etwa durch Lebensmittel wie Blaubeeren oder Lakritz. Hält die Verfärbung an oder treten Begleiterscheinungen wie Erbrechen von Blut auf, ist ärztlicher Rat unverzichtbar, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.

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Schwarzer Stuhl: Harmlos oder ernstzunehmende Erkrankung?

Schwarzer Stuhlgang, medizinisch Meläna genannt, kann Ängste auslösen. Die Farbe allein ist jedoch kein zuverlässiger Indikator für eine ernsthafte Erkrankung. Während harmlose Ursachen häufig sind, ist es essentiell, die Begleitsymptome und die Dauer der Verfärbung zu berücksichtigen, um potenziell gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen.

Harmlose Ursachen:

Viele Lebensmittel und Medikamente können den Stuhl schwarz färben. Zu den häufigsten gehören:

  • Dunkle Beeren: Blaubeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und andere dunkel gefärbte Früchte können den Stuhl temporär schwarz färben. Dies ist völlig unbedenklich und verschwindet, sobald diese Lebensmittel nicht mehr konsumiert werden.
  • Lakritz: Der hohe Anteil an Glycyrrhizin in Lakritz kann ebenfalls eine dunkle Stuhlfärbung verursachen.
  • Blutwurst und andere Innereien: Der hohe Eisengehalt dieser Lebensmittel kann den Stuhl ebenfalls dunkel färben.
  • Aktivierte Kohle: Medikamente, die aktivierte Kohle enthalten, färben den Stuhl schwarz.
  • Eisenpräparate: Die Einnahme von eisenhaltigen Medikamenten kann ebenfalls zu einem schwarzen Stuhl führen.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Bisphosphonate (zur Behandlung von Osteoporose), können eine dunkle Stuhlfärbung verursachen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

Obwohl die oben genannten Ursachen häufig vorkommen, sollte ein schwarzer Stuhlgang in folgenden Fällen ärztlich abgeklärt werden:

  • Anhaltender schwarzer Stuhl: Wenn der schwarze Stuhl länger als einige Tage anhält, obwohl Sie keine der oben genannten Nahrungsmittel oder Medikamente zu sich genommen haben.
  • Teerartiger Stuhl: Ein glänzend, teerartiger schwarzer Stuhl kann ein Hinweis auf eine Blutung im oberen Verdauungstrakt sein.
  • Begleiterscheinungen: Eher alarmierend sind Begleitsymptome wie:
    • Erbrechen von Blut (Hämatemesis): Dies kann hellrot oder dunkel sein (Kaffeesatz-artiges Erbrechen).
    • Schmerzen im Bauch: Starke oder anhaltende Bauchschmerzen.
    • Schwäche und Schwindel: Zeichen von Blutverlust.
    • Dunkler, teeriger Urin: Deutet ebenfalls auf eine innere Blutung hin.
    • Unerklärlicher Gewichtsverlust: Kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein.

Mögliche Ursachen für schwarzen Stuhl mit Begleiterscheinungen:

Schwarzer Stuhl in Kombination mit den genannten Begleiterscheinungen kann auf verschiedene ernsthafte Erkrankungen hindeuten, darunter:

  • Magengeschwür: Eine Blutung aus einem Magengeschwür kann zu schwarzem Stuhl führen.
  • Zwölffingerdarmgeschwür: Ähnlich wie beim Magengeschwür.
  • Ösophagusvarizen: Krampfadern in der Speiseröhre, oft bei Leberzirrhose.
  • Darmkrebs: Obwohl selten die alleinige Ursache für schwarzen Stuhl, kann Blutung aus einem Darm tumor eine Ursache sein.
  • Gastritis: Entzündung der Magenschleimhaut.
  • Divertikulitis: Entzündung von Ausstülpungen in der Darmwand.

Fazit:

Schwarzer Stuhl ist nicht immer ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Jedoch sollten Sie bei anhaltendem schwarzen Stuhl oder begleitenden Symptomen umgehend einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden. Nur ein Arzt kann die Ursache für den schwarzen Stuhlgang feststellen und die entsprechende Therapie einleiten. Verlassen Sie sich nicht auf Selbstdiagnosen im Internet – suchen Sie professionelle medizinische Hilfe!