Was tun, wenn die Versicherung nicht antwortet?

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Nach erfolgloser Kontaktaufnahme zum Versicherer, sollte der Anspruch schriftlich geltend gemacht werden. Eine Frist zur Zahlung sollte gesetzt werden, eine angemessene Frist sind hier zwei Wochen. Bei eindeutiger Sachlage wird der Versicherer anschließend den geforderten Betrag zahlen.

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Schweigen im Walde? Was tun, wenn die Versicherung nicht antwortet?

Die Kommunikation mit der Versicherung gestaltet sich nicht immer reibungslos. Ein Anruf bleibt unbeantwortet, E-Mails verhallen im digitalen Nichts – und der Schaden wartet immer noch auf Regulierung. Schweigen ist jedoch keine akzeptable Antwort eines Versicherers auf einen berechtigten Leistungsanspruch. Aber was tun, wenn der Kontaktversuch scheitert und die Versicherung stumm bleibt? Panik ist fehl am Platz, systematische Schritte führen zum Ziel.

Schritt 1: Die Kontaktaufnahme dokumentieren

Bevor Sie weitere Maßnahmen ergreifen, ist es wichtig, Ihre bisherigen Kontaktaufnahmeversuche sorgfältig zu dokumentieren. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Kommunikationsweg (Telefon, E-Mail, Brief) und den Inhalt Ihrer Anfrage. Bewahren Sie Kopien von E-Mails und den Nachweis des Versanddatums auf (z.B. per Einschreiben mit Rückschein). Diese Dokumentation ist später unerlässlich, um Ihre Aktivitäten zu belegen.

Schritt 2: Formelle schriftliche Anfrage

Nach mehreren vergeblichen Kontaktierungsversuchen sollte eine förmliche schriftliche Anfrage erfolgen. Diese sollte prägnant, aber umfassend sein und folgende Punkte enthalten:

  • Klare Beschreibung des Schadensfalls: Datum, Uhrzeit, Ort und genaue Schilderung des Vorfalls.
  • Pointiertes Wiedergeben Ihrer bisherigen Kontaktaufnahmeversuche: Nennen Sie die konkreten Daten und Kommunikationswege.
  • Kopien relevanter Dokumente: Fügen Sie alle relevanten Unterlagen bei, wie z.B. Fotos vom Schaden, Reparaturrechnungen, Gutachten etc.
  • Konkrete Leistungsforderung: Nennen Sie den gewünschten Betrag und begründen Sie ihn nachvollziehbar.
  • Setzung einer angemessenen Frist: Fordern Sie die Versicherungsleistung innerhalb einer angemessenen Frist an, z.B. zwei bis drei Wochen. Vermerken Sie deutlich die Konsequenzen bei Nichterfüllung.

Schritt 3: Einschreiben mit Rückschein

Versenden Sie die schriftliche Anfrage per Einschreiben mit Rückschein. Dies gewährleistet den Zugang und liefert den Beweis, dass Ihre Forderung beim Versicherer eingegangen ist. Der Rückschein dient als Nachweis der Zustellung.

Schritt 4: Weitere Schritte bei ausbleibender Reaktion

Verstreicht die gesetzte Frist ohne Reaktion der Versicherung, sollten Sie weitere Maßnahmen ergreifen:

  • Anwaltliche Beratung einholen: Ein Anwalt kann Ihnen in dieser Situation wertvolle Unterstützung leisten. Er kann ein anwaltliches Schreiben verfassen, welches eine deutlichere Wirkung hat als ein Schreiben von Ihnen.
  • Schlichtungsstelle kontaktieren: Die meisten Versicherungen sind Mitglied in einer Schlichtungsstelle. Dort können Sie Ihren Fall zur außergerichtlichen Schlichtung einreichen.
  • Gerichtliche Klage einreichen: Im letzten Schritt bleibt die Möglichkeit, eine gerichtliche Klage einzureichen. Dies sollte jedoch erst als ultima ratio in Betracht gezogen werden.

Präventive Maßnahmen:

Um zukünftige Kommunikationsprobleme zu vermeiden, sollten Sie bereits bei Vertragsabschluss auf eine klare und unmissverständliche Kommunikation mit dem Versicherer achten. Notieren Sie sich wichtige Ansprechpartner und deren Kontaktdaten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Schweigen ist keine akzeptable Antwort einer Versicherung. Durch eine systematische und gut dokumentierte Vorgehensweise erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, Ihre Ansprüche erfolgreich durchzusetzen. Zögern Sie nicht, bei anhaltenden Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.