Was tun, wenn man jede Stunde aufs Klo muss?

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Häufiges Wasserlassen kann ein Hinweis auf eine Blasenentzündung oder eine Prostata-Infektion sein. Begleitende Symptome wie Schmerzen, Fieber oder Schüttelfrost erfordern eine schnelle ärztliche Untersuchung.
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Ständiger Harndrang: Jede Stunde zur Toilette? Das kann mehr als lästig sein.

Der ständige Drang, Wasser zu lassen, kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Muss man jede Stunde oder sogar noch häufiger auf die Toilette, spricht man von häufigem Wasserlassen (Pollakisurie). Hinter diesem Symptom können verschiedene Ursachen stecken, von harmlosen Gewohnheiten bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, die möglichen Auslöser zu kennen und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

Harmlose Ursachen und einfache Abhilfe:

Oftmals sind einfache Faktoren für den Harndrang verantwortlich:

  • Hohe Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie viel, besonders koffein- oder alkoholhaltige Getränke, ist häufiger Harndrang die natürliche Folge. Versuchen Sie, die Flüssigkeitsmenge, vor allem abends, zu reduzieren.
  • Kälte: Bei niedrigen Temperaturen produziert der Körper weniger Schweiß und scheidet die Flüssigkeit vermehrt über die Blase aus. Warme Kleidung und Getränke können Abhilfe schaffen.
  • Stress und Nervosität: Auch psychische Faktoren können den Harndrang beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen.
  • Schwangerschaft: Durch das wachsende Baby im Bauchraum wird die Blase stärker beansprucht, was zu häufigerem Harndrang führt. Beckenbodentraining kann hier Linderung verschaffen.

Wann zum Arzt? – Ernsthafte Erkrankungen erkennen:

Hält der häufige Harndrang an oder treten weitere Symptome auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Mögliche Erkrankungen sind:

  • Harnwegsinfekte: Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib, trüber Urin und eventuell Fieber können Anzeichen einer Blasenentzündung sein. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
  • Prostatavergrößerung: Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata auf die Harnröhre drücken und so den Harndrang verstärken. Weitere Symptome sind ein schwacher Harnstrahl und nächtliches Wasserlassen.
  • Diabetes: Starker Durst und häufiges Wasserlassen, oft verbunden mit Gewichtsverlust und Müdigkeit, können Hinweise auf Diabetes sein. Ein Blutzuckertest beim Arzt bringt Klarheit.
  • Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen können auch neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson den Harndrang beeinflussen.
  • Überaktive Blase: Hierbei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Blase, die zu häufigem und plötzlichem Harndrang führt, oft begleitet von unkontrolliertem Harnverlust (Dranginkontinenz).

Der Weg zur Diagnose:

Der Arzt wird zunächst ein ausführliches Gespräch über die Symptome und die Krankengeschichte führen. Anschließend folgen eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Maßnahmen wie eine Urinuntersuchung, Ultraschall oder Blasenspiegelung. Anhand der Ergebnisse kann die Ursache des häufigen Harndrangs ermittelt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.

Ignorieren Sie anhaltenden Harndrang nicht! Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann ernsthafte Erkrankungen verhindern und Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.