Welche Reisetablette ist die beste?

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Dimenhydrinat und Diphenhydramin, zwei bewährte Antihistaminika, finden seit langem therapeutische Verwendung gegen milde Formen von Reisekrankheit. Diese Wirkstoffe zielen auf Übelkeit und Erbrechen ab, die durch Reisebewegungen ausgelöst werden.

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Die beste Reisetablette? Ein Überblick über Wirkstoffe und individuelle Bedürfnisse

Reiseübelkeit – ein Übel, das viele kennen. Die Auswahl an Reisetabletten im Drogeriemarkt ist riesig, doch welche ist die “beste”? Die Antwort darauf ist leider nicht pauschal zu geben, denn die optimale Wahl hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und der Schwere der Reisekrankheit ab. Während Dimenhydrinat und Diphenhydramin als bewährte Antihistaminika gegen milde Formen der Reisekrankheit eingesetzt werden und Übelkeit sowie Erbrechen effektiv bekämpfen, bieten sie nicht für jeden die ideale Lösung.

Dimenhydrinat und Diphenhydramin: Die Klassiker im Vergleich

Beide Wirkstoffe, Dimenhydrinat (z.B. in Vomex® A) und Diphenhydramin (z.B. in Dormicum®), wirken antiemetisch, also brechreizhemmend, und antihistaminisch, wodurch sie auch Schwindel und Benommenheit lindern können. Der Hauptunterschied liegt in ihrer Nebenwirkungsprofil:

  • Dimenhydrinat: Wirkt oft etwas stärker gegen Übelkeit und Erbrechen, kann aber stärker zu Müdigkeit führen. Es ist daher eher für Reisen geeignet, bei denen Ruhephasen möglich sind, wie z.B. lange Autofahrten. Für Aktivitäten, die volle Konzentration erfordern, ist es weniger geeignet.

  • Diphenhydramin: Besitzt eine sedierende Wirkung, die aber im Allgemeinen schwächer ausgeprägt ist als bei Dimenhydrinat. Es kann neben Müdigkeit auch Mundtrockenheit und Sehstörungen verursachen. Die Wirkung auf die Reisekrankheit ist meist etwas milder als bei Dimenhydrinat.

Beyond the Classics: Weitere Optionen

Neben Dimenhydrinat und Diphenhydramin gibt es weitere Wirkstoffe, die gegen Reisekrankheit eingesetzt werden:

  • Scopolamin (z.B. in Transderm Scop®): Ein stark wirksames Mittel, das als Pflaster hinter das Ohr geklebt wird. Es wirkt über einen längeren Zeitraum und ist besonders effektiv bei schwerer Reisekrankheit. Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Benommenheit und Sehstörungen sind jedoch häufiger. Nicht geeignet für Personen mit bestimmten Vorerkrankungen (z.B. Glaukom).

  • Meclizin: Ein Antihistaminikum mit vergleichbarer Wirkung wie Dimenhydrinat, jedoch mit möglicherweise weniger starker sedierender Wirkung.

Die richtige Wahl: Beratung und individuelle Abwägung

Die “beste” Reisetablette ist immer individuell zu wählen. Personen mit leichter Reisekrankheit könnten mit Diphenhydramin gute Erfahrungen machen, während bei stärkerer Reisekrankheit Dimenhydrinat oder Scopolamin in Betracht gezogen werden sollten. Vor der Einnahme von Reisetabletten, insbesondere von Scopolamin, ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen, besonders bei Vorerkrankungen, Schwangerschaft oder der Einnahme anderer Medikamente. Auch die Einnahme von Naturheilmitteln wie Ingwer kann eine sinnvolle Ergänzung sein, sollte aber nicht als alleinige Therapie bei schwerer Reisekrankheit betrachtet werden. Eine frühzeitige Einnahme der Tabletten, bevor die Reise beginnt, ist ratsam.

Fazit: Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen Wirkstoffe und ihre Nebenwirkungen, bevor Sie sich für eine Reisetablette entscheiden. Im Zweifel ist eine Beratung durch einen Arzt oder Apotheker unerlässlich, um die für Sie beste und sicherste Option zu finden.