Wie berechne ich einen Warmwasserspeicher?

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Für eine angemessene Warmwasserversorgung sollte pro Person ein Warmwasserbedarf von 30-40 Litern angenommen werden. Der Speicher sollte das doppelte Volumen aufweisen. Ein Haushalt mit drei Personen benötigt somit einen Brauchwasserspeicher von ca. 210 Litern.

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Die richtige Größe Ihres Warmwasserspeichers: Mehr als nur eine Faustregel

Die Wahl des richtigen Warmwasserspeichers ist entscheidend für Komfort und Energieeffizienz. Während die gängige Faustregel von 30-40 Litern Warmwasserbedarf pro Person und der Verdoppelung des Volumens einen guten Ausgangspunkt bietet, berücksichtigt sie nicht alle individuellen Faktoren. Ein genauerer Ansatz ist daher unerlässlich, um Über- oder Unterdimensionierung zu vermeiden.

Faktoren über die Faustregel hinaus:

Die simple Formel (Personenanzahl x 30-40 Liter x 2) ignoriert wichtige Variablen:

  • Duschverhalten: Nehmen die Bewohner lange Duschen? Eine Person mit täglichen 20-minütigen Duschen benötigt deutlich mehr Warmwasser als jemand mit kurzen, schnellen Duschen.
  • Badewanne: Wird regelmäßig gebadet? Ein Vollbad benötigt deutlich mehr Wasser als Duschen.
  • Weitere Warmwasserverbraucher: Spülmaschine, Waschmaschine und gegebenenfalls zusätzliche Waschbecken im Haushalt beeinflussen den Bedarf erheblich. Ein modernes Spülprogramm kann bis zu 20 Liter Warmwasser verbrauchen.
  • Warmwassertemperatur: Eine höhere Wunschtemperatur am Zapfhahn bedeutet einen höheren Warmwasserverbrauch.
  • Anzahl der Badezimmer: Mehrere Badezimmer erhöhen den gleichzeitigen Warmwasserbedarf, insbesondere bei mehreren Duschen gleichzeitig.
  • Energieträger und -effizienz: Die Wahl des Energieträgers (z.B. Strom, Gas, Wärmepumpe) und die Effizienz des Speichers selbst beeinflussen die Wirtschaftlichkeit. Ein gut gedämmter Speicher minimiert Wärmeverluste.

Berechnung mit individuellen Parametern:

Um den idealen Warmwasserspeicher zu bestimmen, empfiehlt sich eine detailliertere Analyse:

  1. Erfassen Sie den täglichen Warmwasserverbrauch: Schätzen Sie den Verbrauch pro Person für Duschen und Baden ab. Notieren Sie die Dauer und Anzahl der Nutzungen pro Tag für alle Warmwasser-Verbraucher (Spülmaschine, Waschmaschine etc.). Für eine genauere Analyse können Sie den Wasserzähler über einen Zeitraum von einigen Tagen beobachten.

  2. Berechnen Sie den Gesamtverbrauch: Summieren Sie den individuellen Verbrauch aller Haushaltsmitglieder und Geräte. Berücksichtigen Sie dabei die jeweiligen Wassermengen pro Vorgang.

  3. Berücksichtigen Sie Sicherheitsreserven: Addieren Sie ca. 20-30% als Sicherheitsreserve, um Schwankungen im Verbrauch auszugleichen und gleichzeitigen Warmwasserbedarf mehrerer Personen zu decken.

  4. Wählen Sie den passenden Speicher: Der berechnete Gesamtverbrauch in Litern sollte die Mindestgröße des Warmwasserspeichers darstellen. Es ist empfehlenswert, einen etwas größeren Speicher zu wählen, um ausreichend Warmwasserreserven zu haben.

Fazit:

Die Faustregel bietet eine grobe Orientierung, doch eine individuelle Berechnung unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren führt zu einer präziseren und effizienteren Auswahl des Warmwasserspeichers. Nur so lässt sich ein optimales Verhältnis zwischen Komfort und Energiekosten erzielen. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Beratung eines Fachhandwerkers.