Wie findet man Norden mit einer Uhr?
Richtet man die 12 einer Analoguhr auf die Sonne, halbiert die Winkelhalbierende zwischen der 12 und dem Stundenzeiger die Richtung Süden. Norden liegt folglich genau gegenüber. Diese Methode liefert in der nördlichen Hemisphäre eine Näherung.
Den Norden finden – mit einer analogen Uhr und ein bisschen Sonne
Die Orientierung in der Natur kann überlebenswichtig sein. Verloren im Wald oder in unbekanntem Gelände, ist die Bestimmung der Himmelsrichtungen oft der erste Schritt zur Rettung. Während Kompass und GPS-Geräte die gängigsten Hilfsmittel sind, bietet sich bei klarem Himmel eine überraschend einfache Methode an: die Orientierung mit einer analogen Armbanduhr.
Die Methode funktioniert folgendermaßen:
Diese Methode basiert auf der scheinbaren Bewegung der Sonne über den Himmel. Sie ist eine Näherungsmethode und liefert die genaueste Richtung in der Nähe des Äquators. Die Genauigkeit nimmt mit zunehmender Entfernung vom Äquator ab.
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Uhr richtig halten: Halten Sie Ihre analoge Armbanduhr so, dass der Stundenzeiger auf die Sonne zeigt.
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Winkelhalbierende bilden: Bestimmen Sie nun die Winkelhalbierende zwischen dem Stundenzeiger und der 12 auf dem Zifferblatt. Stellen Sie sich dazu vor, eine Linie von der Mitte der Uhr durch die Mitte zwischen Stundenzeiger und 12 zu ziehen.
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Südrichtung bestimmen (nördliche Hemisphäre): In der nördlichen Hemisphäre zeigt diese Winkelhalbierende grob in Richtung Süden. Die Abweichung hängt von der Uhrzeit und der Jahreszeit ab.
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Norden finden: Die Gegenrichtung zur ermittelten Südrichtung ist Norden.
Warum funktioniert das?
Die Sonne bewegt sich scheinbar von Osten nach Westen. Der Stundenzeiger einer Uhr zeigt ebenfalls eine Bewegung an, allerdings eine 12-stündige anstatt einer 24-stündigen. Die Winkelhalbierende zwischen Stundenzeiger und 12 berücksichtigt diese Bewegung und ermöglicht eine grobe Richtungsschätzung. Die Abweichung von der tatsächlichen Südrichtung entsteht durch die elliptische Form der Erdbahn und die unterschiedliche Geschwindigkeit der Erdrotation im Laufe des Jahres.
Verbesserung der Genauigkeit:
- Zeitkorrektur: Für eine präzisere Bestimmung der Südrichtung muss man die Uhrzeit korrigieren. Man sollte die mittlere Sonnenzeit verwenden (nicht die Zeitzone!). Für Orte, die eine Zeitumstellung (Sommerzeit) haben, muss dies ebenfalls berücksichtigt werden.
- Breitengrad: Die Genauigkeit nimmt mit zunehmender geographischer Breite ab. In hohen Breitengraden ist diese Methode weniger zuverlässig.
- Jahreszeit: Die Abweichung ist jahreszeitabhängig. Im Sommer ist die Abweichung größer als im Winter.
Fazit:
Die Orientierung mit einer Uhr ist eine Notfallmethode, die im Bedarfsfall eine grobe Richtungsschätzung ermöglichen kann. Sie ersetzt jedoch nicht einen Kompass oder GPS-Gerät, die für eine präzise Orientierung unverzichtbar sind. Diese Methode eignet sich am besten für die grobe Richtungsschätzung bei Tageslicht und klarem Himmel. Es ist wichtig, die beschriebenen Einschränkungen zu berücksichtigen und die Methode als Näherung zu verstehen.
#Kompass#Norden#UhrKommentar zur Antwort:
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