Wie lange muss ich Regenwasser Abkochen?

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Reisen in höhere Lagen erfordern eine Anpassung der Wasseraufbereitung. Die Siedezeit verlängert sich mit zunehmender Höhe, da der Siedepunkt sinkt. Um Krankheitserreger zuverlässig abzutöten, beachten Sie die Höhenmeter und verlängern Sie die Kochdauer entsprechend. Sicherheit geht vor!

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Regenwasser abkochen: Die Höhe spielt eine entscheidende Rolle

Reisen in den Bergen, Campingausflüge in höhere Lagen oder das Sammeln von Regenwasser in größerer Höhe erfordern eine besondere Vorsicht bei der Wasseraufbereitung. Denn anders als im Flachland sinkt der Siedepunkt des Wassers mit zunehmender Höhe. Das bedeutet: Die übliche Kochzeit von einer Minute reicht nicht aus, um Krankheitserreger zuverlässig abzutöten. Wie lange muss man Regenwasser also tatsächlich abkochen? Die Antwort ist nicht pauschal zu geben und hängt entscheidend von der Höhe über dem Meeresspiegel ab.

Der Zusammenhang zwischen Höhe und Siedepunkt:

Wasser siedet bei normalem Luftdruck (auf Meereshöhe) bei 100°C. Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab, wodurch der Siedepunkt sinkt. Bei 2000 Metern über dem Meeresspiegel siedet Wasser bereits bei etwa 93°C. Bei höheren Lagen sinkt der Siedepunkt weiter. Ein bei niedrigerer Temperatur siedendes Wasser erreicht nicht die notwendige Temperatur, um Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Protozoen zuverlässig abzutöten. Die Folge können Magen-Darm-Erkrankungen sein, die den Urlaub schnell verderben können.

Wie lange muss ich also kochen? Es gibt keine einfache Formel.

Es existiert keine allgemein gültige Formel, die die exakte Kochdauer in Abhängigkeit von der Höhe angibt. Die erforderliche Temperatur von mindestens 100°C für eine ausreichende Desinfektion muss über einen gewissen Zeitraum gehalten werden. Eine verlässliche Aussage kann nur durch die Verwendung eines präzisen Thermometers getroffen werden. Kochen Sie das Wasser, bis es sprudelnd kocht und halten Sie diese Temperatur für mindestens eine Minute aufrecht. Dies gilt jedoch nur unter der Annahme, dass Sie sich auf Meereshöhe befinden!

In der Höhe müssen Sie länger kochen:

In größeren Höhen müssen Sie die Kochzeit verlängern, um die gleiche Desinfektionswirkung zu erzielen. Da der Siedepunkt niedriger ist, braucht das Wasser länger, um die kritische Temperatur zu erreichen und diese über die notwendige Zeit zu halten. Eine Faustregel, die jedoch keine absolute Garantie bietet, ist die Verlängerung der Kochzeit um weitere 30 Sekunden bis eine Minute pro 300 Höhenmeter über 1500 Metern. Dies ist nur eine grobe Schätzung, und die tatsächliche benötigte Zeit hängt von verschiedenen Faktoren wie der Luftfeuchtigkeit ab.

Sicherheit geht vor: Alternative Wasseraufbereitungsmethoden:

Die sicherste Methode ist die Verwendung eines Wasserkochers mit integriertem Thermometer. So können Sie den Siedepunkt genau kontrollieren und die Kochzeit entsprechend anpassen. Alternativ bieten sich weitere Methoden zur Wasseraufbereitung an, wie beispielsweise Wasserfilter mit Aktivkohle oder chemische Wasseraufbereitungstabletten. Diese Verfahren eliminieren nicht nur Krankheitserreger, sondern beseitigen auch unerwünschte Geschmacks- und Geruchskomponenten.

Fazit:

Die Abkochzeit von Regenwasser ist in größeren Höhen deutlich länger als auf Meereshöhe. Ein Thermometer ist hilfreich, um die Wassertemperatur präzise zu kontrollieren. Im Zweifel sollten Sie die Kochzeit großzügig bemessen und gegebenenfalls auf alternative Wasseraufbereitungsmethoden zurückgreifen, um Ihre Gesundheit zu schützen. Ihre Sicherheit sollte immer im Vordergrund stehen!