Wie lange muss Schinken gewässert werden?

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Vor dem Wässern von Schinken ist entscheidend, ob er bereits gepökelt oder geräuchert wurde. Nach dem Räuchern sollte man keinen weiteren Wässerungsprozess durchführen. Übermäßiges Wässern kann den Rauchgeschmack beeinträchtigen, selbst bei stark versalzenem Schinken.
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Schinken wässern: Wann, wie lange und warum?

Der Genuss von saftigem, aromatischem Schinken hängt oft von der richtigen Vorbereitung ab. Ein wichtiger Schritt, der jedoch oft mit Unsicherheit verbunden ist, ist das Wässern. Die Dauer des Wässerns ist dabei nicht pauschal zu beantworten, sondern hängt entscheidend von der Vorbehandlung des Schinkens ab.

Der entscheidende Faktor: Gepökelt oder geräuchert?

Die Frage nach der Wässerungsdauer lässt sich nur beantworten, wenn die Vorbehandlung des Schinkens bekannt ist. Hierbei ist der Unterschied zwischen gepökeltem und geräuchertem Schinken essentiell:

  • Gepökelter Schinken: Dieser Schinken wurde durch Einlegen in eine Pökellake konserviert. Dabei wird er stark gesalzen, um Haltbarkeit zu gewährleisten. Dieser hohe Salzgehalt muss vor dem Verzehr reduziert werden. Hier ist ein Wässerungsprozess notwendig, um den Schinken zu entwässern und seinen Salzgehalt zu reduzieren. Die Dauer des Wässerns hängt von der Salzkonzentration, der Größe und der Dicke des Schinkens ab. Als Faustregel gilt: Für einen stark gesalzenen, gepökelten Schinken rechnet man in der Regel mit 12 bis 24 Stunden Wässerungszeit pro Kilogramm Gewicht. Dabei sollte der Schinken regelmäßig gewendet werden, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Man sollte den Schinken zudem in kaltem, sauberem Wasser einlegen. Ein Wechsel des Wassers nach 6-8 Stunden ist empfehlenswert.

  • Geräucherter Schinken: Ein geräucherter Schinken hat bereits einen intensiven Geschmack und Aroma durch den Räucherprozess erhalten. Ein zusätzliches Wässern ist hier in der Regel nicht notwendig und sogar kontraproduktiv. Das Wässern würde den wertvollen Rauchgeschmack und die charakteristische Textur beeinträchtigen. Ein zu langes Wässern kann den Schinken zudem matschig machen. Bei bereits milder geräuchertem Schinken kann eine kurze Einweichung in kaltem Wasser – maximal 30 Minuten – in Erwägung gezogen werden, wenn der Schinken als zu trocken empfunden wird.

Übermäßiges Wässern – ein häufiger Fehler

Unabhängig vom Typ des Schinkens gilt: Übermäßiges Wässern ist schädlich. Es kann zu einem Verlust an Aroma und Geschmack führen, die Textur beeinträchtigen und den Schinken sogar ungenießbar machen. Daher ist es ratsam, sich an die oben genannten Richtwerte zu halten und den Schinken regelmäßig zu kontrollieren. Ein Geschmackstest nach der Wässerung gibt Ihnen Aufschluss darüber, ob der Salzgehalt ausreichend reduziert wurde.

Fazit: Die Wässerungszeit für Schinken ist kein starrer Wert. Die Art der Vorbehandlung (gepökelt oder geräuchert) ist entscheidend. Gepökelter Schinken benötigt ein längeres Wässern, um den Salzgehalt zu reduzieren, während geräucherter Schinken in der Regel kein Wässern benötigt. Achten Sie immer auf die Qualität des Wassers und vermeiden Sie übermäßiges Wässern, um den vollen Genuss Ihres Schinkens zu gewährleisten.