Wie oft sollte ein Handtuch verwendet werden?

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Handtücher sollten nach maximal drei Anwendungen gewaschen werden, um Infektionen und unangenehme Gerüche zu vermeiden. Dies empfiehlt Dr. Maender, um die Ansammlung von Schadstoffen zu verhindern.

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Das Handtuch-Dilemma: Wie oft ist waschen wirklich nötig?

Die Frage, wie oft ein Handtuch gewechselt werden sollte, ist überraschend komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die oft gehörte Faustregel “nach drei Anwendungen waschen” ist ein guter Anhaltspunkt, aber nicht immer die ultimative Wahrheit. Ein pauschales “drei Mal” greift zu kurz, denn entscheidend ist die individuelle Nutzung und die damit verbundene Belastung des Handtuchs.

Die Keime lauern: Nach dem Duschen oder Baden verbleiben auf unserer Haut abgestorbene Hautzellen, Schweiß, Talg und potentiell Krankheitserreger. Ein feuchtes Handtuch bietet den idealen Nährboden für Bakterien, Pilze und Keime, die sich dort ungehindert vermehren können. Diese können dann bei der nächsten Verwendung wieder auf die Haut gelangen und zu Infektionen wie beispielsweise Hautpilzen oder Follikulitis führen. Der typische, unangenehme Geruch eines abgenutzten Handtuchs ist ein deutliches Zeichen für diese mikrobielle Aktivität.

Mehr als nur drei Anwendungen?: Die “drei-Anwendungen-Regel” ist eine pragmatische Empfehlung. Doch wer sich nur die Hände abtrocknet, kann ein Handtuch durchaus länger verwenden, solange es nach dem Gebrauch gut auslüftet und vollständig trocknet. Ein Handtuch, das nach dem Gebrauch luftig aufgehängt wird und vollständig trocknen kann, bietet Keimen weniger Lebensraum als ein feuchtes, in der Waschmaschine wartendes Handtuch. Wichtig ist die vollständige Trocknung!

Faktoren, die die Häufigkeit des Waschens beeinflussen:

  • Art der Nutzung: Ein Handtuch nach dem Duschen ist stärker belastet als eines, das nur zum Händeabtrocknen verwendet wird.
  • Körperliche Aktivitäten: Nach dem Sport oder intensivem Schwitzen sollte das Handtuch umgehend gewechselt und gewaschen werden.
  • Gesundheitszustand: Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten ihre Handtücher häufiger wechseln, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
  • Material: Badetücher aus Baumwolle benötigen im Allgemeinen häufiger eine Wäsche als Handtücher aus Mikrofasern, da letztere schneller trocknen.

Fazit: Anstatt einer starren Regel von “drei Anwendungen” empfiehlt es sich, auf den individuellen Gebrauch und den Zustand des Handtuchs zu achten. Ein feuchtes, muffig riechendes Handtuch sollte sofort gewaschen werden. Ein trockenes Handtuch, das nur zum Händeabtrocknen verwendet wird, kann unter Umständen länger verwendet werden, solange es hygienisch aufbewahrt und regelmäßig gewechselt wird. Achten Sie auf Sauberkeit und ein gutes Gefühl – das ist der beste Indikator für die richtige Waschfrequenz. Regelmäßiges Waschen bei mindestens 60°C garantiert eine effektive Keimreduktion.