Wie pinkeln Astronauten im Raumanzug?

32 Sicht
Astronauten-Urin wird durch Druck aus den Beinen in den Oberkörper gepresst, wo es zu den Nieren transportiert wird. Die Blase entleert sich nach maximal 15 Minuten automatisch, unabhängig vom Willen des Astronauten.
Kommentar 0 mag

Astronauten-Urinierung im Weltraum: Eine Herausforderung voller Innovation

Im Weltraum, wo Schwerelosigkeit herrscht, stellt die simple Aufgabe der Urinierung Astronauten vor einzigartige Herausforderungen. Ohne die Schwerkraft, die den Urin nach unten zieht, müssen sie innovative Lösungen finden, um Abfall sicher und hygienisch zu entsorgen.

Das Absaugsystem

Das primäre Mittel, mit dem Astronauten im Weltraum urinieren, ist ein Absaugsystem, das als “Urine Transfer Assembly” (UTA) bekannt ist. Die UTA besteht aus einem trichterförmigen Aufsatz, der an den Anzug des Astronauten angeschlossen wird, und einem Schlauch, der den Urin zu einem Sammelbehälter führt. Durch einen Unterdruck im Sammelbehälter wird der Urin aus dem Anzug gesaugt.

Urinieren im Anzug

Um das Absaugsystem zu verwenden, muss der Astronaut einen speziellen “Maximum Absorption Garment” (MAG) tragen, der in seinen Anzug integriert ist. Der MAG ist ein saugfähiges Polster, das Urin aufnimmt und an Ort und Stelle hält, bis er über das Absaugsystem entsorgt werden kann.

Astronauten werden darin geschult, auf dem Rücken zu liegen, während sie urinieren, um sicherzustellen, dass der Urin zum Absaugsystem fließt. Die Positionierung des Körpers hilft auch, die Entstehung von Blasenentzündungen zu verhindern, die ohne Schwerkraft auftreten können.

Automatisierte Blasenentleerung

Bei längeren Missionen verwenden Astronauten eine automatisierte Blasenentleerungstechnologie namens “Urine Collection Device” (UCD). Das UCD ist ein kleines, röhrenförmiges Gerät, das in den Anzug des Astronauten eingeführt wird. Es verfügt über einen Sensor, der die Blasenfüllung erkennt, und einen kleinen Mechanismus, der den Urin in den Sammelbehälter abgibt.

Das UCD soll die Bequemlichkeit für Astronauten erhöhen und die Häufigkeit des Umziehens von MAGs reduzieren. Es ermöglicht es den Astronauten auch, nach Bedarf zu urinieren, anstatt auf festgelegte Zeiten warten zu müssen.

Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen

Die Urinierung im Weltraum wirft mehrere Herausforderungen auf. Die Schwerelosigkeit kann zu Blasenschäden führen, wenn der Urin nicht regelmäßig abgelassen wird. Darüber hinaus kann die Feuchtigkeit im Anzug zu Hautreizungen und Infektionen führen.

Um diesen Problemen entgegenzuwirken, befolgen Astronauten strikte Hygienemaßnahmen und werden regelmäßig medizinisch untersucht. Sie werden auch angewiesen, ausreichend Flüssigkeit zu trinken und auf eine gesunde Ernährung zu achten.

Innovationen und Fortschritte

Die Technologie zur Urinierung im Weltraum wurde im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt. Die neuesten Fortschritte umfassen verbesserte Absaugsysteme, komfortablere MAGs und hochentwickeltere UCDs. Diese Innovationen haben dazu beigetragen, die Herausforderungen der Urinierung im Weltraum zu bewältigen und das Wohlbefinden der Astronauten bei Missionen außerhalb der Erde zu verbessern.

Fazit

Die Urinierung im Weltraum ist ein komplexer und faszinierender Prozess, der einfallsreiche technische Lösungen und strenge Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Dank der Hingabe und dem Erfindungsreichtum der Ingenieure und Wissenschaftler konnten Astronauten die Herausforderungen des Weltraums überwinden und menschliche Erkundungen über unseren Planeten hinaus ermöglichen.