Wie viel Trinkgeld gibt man in den USA?
In den USA sind 15-20% Trinkgeld üblich, wobei 20% mittlerweile der Standard sind. Ausgezeichneter Service rechtfertigt sogar ein höheres Trinkgeld. Gerade in Restaurants gilt Trinkgeld als quasi obligatorisch, um faire Löhne zu gewährleisten.
Trinkgeld in den USA: Mehr als nur eine Geste der Höflichkeit
Das Trinkgeldgeben in den USA ist weit mehr als eine bloße Geste der Höflichkeit – es ist ein integraler Bestandteil des Wirtschaftssystems, insbesondere in der Gastronomie. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern, wo das Gehalt von Servicekräften meist den gesetzlichen Mindestlohn deutlich übersteigt, verdienen Kellner, Barkeeper, Taxifahrer und andere Serviceberufe in den USA oft einen Stundenlohn, der deutlich unter dem Mindestlohn liegt. Der Grund hierfür liegt im System der “tipped minimum wage”, bei dem der Arbeitgeber nur einen Teil des Mindestlohns zahlen muss, da angenommen wird, dass die Mitarbeiter den Rest durch Trinkgeld verdienen.
Daher ist das Trinkgeld nicht optional, sondern essentiell für das Überleben vieler Servicekräfte. Die gängige Regel lautet: 15-20% des Rechnungsbetrags. Während früher 15% als angemessen galten, ist 20% mittlerweile zum Standard geworden, besonders in Restaurants. Dieser höhere Prozentsatz spiegelt die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Druck auf Servicekräfte wider.
Wann mehr als 20% Trinkgeld geben?
Ein höheres Trinkgeld als 20% ist angebracht, wenn:
- Der Service außergewöhnlich gut war: Schnelle, aufmerksame Bedienung, freundliches und zuvorkommendes Personal, individuelle Aufmerksamkeit und zusätzliche Anstrengungen rechtfertigen ein Trinkgeld von 25% oder mehr.
- Eine große Gruppe bedient wurde: Das zusätzliche Arbeitspensum erfordert mehr Einsatz.
- Man einen besonderen Service in Anspruch genommen hat: Zum Beispiel ein besonderes Arrangement, das zusätzliche Arbeit erfordert.
- Man mit der Rechnung zufrieden war und dem Personal eine besondere Freude machen möchte.
Wann weniger als 15% Trinkgeld geben?
Ein Trinkgeld unter 15% sollte nur in Ausnahmefällen gegeben werden, z.B. bei:
- Schlechtem Service: Unfreundlichkeit, Vergessen von Bestellungen, lange Wartezeiten usw. In solchen Fällen sollte man das Problem aber am besten direkt mit dem Restaurantleiter besprechen, bevor man das Trinkgeld reduziert.
- Fehlern auf der Rechnung: Hier ist es wichtig, den Fehler direkt zu reklamieren. Die Reduktion des Trinkgelds sollte erst dann erfolgen, wenn der Fehler nicht behoben wurde.
Trinkgeld in anderen Bereichen:
Neben Restaurants ist Trinkgeld auch in folgenden Bereichen üblich:
- Bars: 15-20% der Getränke, je nach Service.
- Taxis und Ridesharing-Dienste (Uber, Lyft): 15-20% des Fahrpreises.
- Hotels: Für Gepäckträger, Zimmerservice usw. ist Trinkgeld üblich. Die Beträge variieren je nach Leistung.
- Friseure und Barbiere: 15-20% des Preises.
Wichtig: Das Trinkgeld sollte immer bar gegeben werden, außer wenn eine Kreditkartenzahlung explizit die Möglichkeit des Trinkgeld-Hinzufügens bietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen: In den USA ist das Trinkgeld nicht optional, sondern eine wichtige Komponente der Entlohnung vieler Servicekräfte. Ein angemessenes Trinkgeld von 15-20% ist der Standard, wobei höhere Beträge für außergewöhnlichen Service angebracht sind. Eine gründliche Berücksichtigung dieser Gepflogenheiten trägt zu einem reibungslosen und angenehmen Aufenthalt bei.
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