In welchem Monat ist Erde am weitesten von Sonne entfernt?
Entgegen der Intuition ist die Erde Anfang Januar der Sonne am nächsten, mitten im nordhemisphärischen Winter. Tatsächlich entfernt sich unser Planet um den 5. Juli am weitesten von der Sonne. Diese Distanzvarianz hat primär keinen Einfluss auf die Jahreszeiten, da die Neigung der Erdachse der entscheidende Faktor ist.
Aphel und Perihel: Warum der Juli der kälteste Monat sein könnte (aber nicht ist)
Die Erde rast auf einer elliptischen Bahn um die Sonne. Das bedeutet, ihre Distanz zum Zentralgestirn ist nicht konstant. Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, die Jahreszeiten seien eine direkte Folge dieser Distanzvariation. Doch die Wahrheit ist subtiler und interessanter.
Im Perihel, dem sonnennächsten Punkt ihrer Bahn, befindet sich die Erde Anfang Januar. Die meisten Menschen assoziieren diesen Zeitpunkt mit der Kälte des Winters auf der Nordhalbkugel. Doch der Winter wird nicht durch die größere Nähe zur Sonne verursacht, sondern durch die Neigung der Erdachse. Diese Neigung von etwa 23,5 Grad ist der entscheidende Faktor für die jahreszeitlichen Veränderungen.
Im Aphel, dem sonnenfernsten Punkt, erreicht die Erde ihre größte Distanz zur Sonne. Dies geschieht gegen den 5. Juli. Die Entfernungsunterschiede zwischen Perihel und Aphel sind zwar beträchtlich – rund 5 Millionen Kilometer – doch dieser Unterschied beeinflusst die Jahreszeiten nur marginal. Die Sonne erscheint im Juli zwar etwas kleiner am Himmel, die Strahlungsintensität ist jedoch nicht der dominierende Faktor für die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten. Die deutlich unterschiedlichen Sonnenstände aufgrund der Erdachsenneigung haben einen wesentlich größeren Einfluss auf die Einstrahlung und damit auf die Temperatur.
Man könnte argumentieren, dass die geringere Sonneneinstrahlung im Juli aufgrund der größeren Entfernung zusätzlich zu der durch die Erdachsenneigung bedingten kürzeren Sonnenscheindauer auf der Nordhalbkugel einen kleinen, aber messbaren Effekt auf die Temperaturen hätte. Dieser Effekt wird jedoch von anderen Faktoren, wie der Wärmekapazität der Ozeane und der atmosphärischen Zirkulation, weit übertroffen. Die Nordhalbkugel hat im Juli bereits einen erheblichen Wärmespeicher aufgebaut und kühlt nur langsam ab, während die Südhalbkugel, die im Juli ihren Sommer erlebt, die solare Einstrahlung maximal ausnutzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Erde ist im Juli, nicht im Januar, am weitesten von der Sonne entfernt. Dieser Umstand hat jedoch nur einen minimalen Einfluss auf die Jahreszeiten. Die Neigung der Erdachse bleibt der primär verantwortliche Faktor für die unterschiedlichen Jahreszeiten auf der Erde.
#Erde#Juli#SonneKommentar zur Antwort:
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