Ist das Auflösen von Salz exotherm oder endotherm?
Das Lösen von Kochsalz in Wasser erfordert Energiezufuhr. Die Hydratation der Ionen benötigt Wärme, was ein endothermes Prozess darstellt. Die Lösung erfährt eine Temperaturänderung.
Ist das Auflösen von Salz exotherm oder endotherm?
Die Frage, ob das Auflösen von Salz in Wasser exotherm oder endotherm ist, ist nicht so einfach zu beantworten, wie man vielleicht zunächst denkt. Der häufig zitierte Satz, dass das Lösen von Kochsalz (Natriumchlorid) in Wasser endotherm ist, stimmt zwar im häufigsten Fall, ist aber eine Vereinfachung und gilt nicht für alle Salze. Die Aussage hängt stark vom betrachteten Salz und der genauen Umgebung ab.
Das allgemeine Bild: Endotherme Prozesse
Im Fall von Kochsalz, wie im Beispieltext, ist das Auflösen tatsächlich endotherm. Die Energiezufuhr, die zur Dissoziation der Salzgitter in ihre Ionen benötigt wird (Natriumionen und Chloridionen), ist größer als die Energie, die durch die Hydratation dieser Ionen frei wird. Die Ionen werden durch die Wassermoleküle (Hydratation) umgeben, was neue Bindungen erzeugt, jedoch nicht genug, um die Energie für die Salzdissoziation zu kompensieren. Die Lösung wird tatsächlich kälter.
Ausnahmen und Komplexität
Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Einige Salze, wie z. B. Ammoniumnitrat, lösen sich ebenfalls endotherm auf, aber die Temperaturänderung ist oft deutlich größer und leichter messbar. Andere Salze, wie z. B. Calciumchlorid, lösen sich exotherm auf. Hier ist die Energiefreisetzung durch die Hydratation der Ionen größer als die Energie, die für die Dissoziation der Salzgitter aufgewendet werden muss. Die Lösung erwärmt sich.
Die entscheidende Rolle der Hydratationsenergie
Der entscheidende Faktor ist die relative Stärke der Wechselwirkungen zwischen den Ionen im Salzgitter und der Wechselwirkungen zwischen den Ionen und den Wassermolekülen. Die Energie, die benötigt wird, um die Salzgitter zu zerbrechen, muss durch die Energie ausgeglichen werden, die beim Erzeugen der Hydrathüllen frei wird. Je stärker diese Wechselwirkungen sind, desto wahrscheinlicher ist ein exothermer Prozess.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Das Auflösen von Salz in Wasser ist nicht immer endotherm. Es hängt vom jeweiligen Salz ab und ist durch die Bilanz zwischen der Energie zur Dissoziation des Salzes und der Energie, die bei der Hydratation frei wird, bestimmt. Im Fall von Kochsalz ist der Prozess meist endotherm, aber die allgemeine Aussage sollte nicht pauschal auf alle Salze angewendet werden. Die Temperaturänderung der Lösung ist ein Hinweis auf die Art des Prozesses.
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