Ist das Nordmeer die Nordsee?
Das Europäische Nordmeer ist ein tiefes Meeresgebiet zwischen Norwegen, Island und Spitzbergen und erstreckt sich über eine Fläche von rund 1,1 Millionen km². Seine Tiefe erreicht bis zu 4000 Meter, im Gegensatz zu den benachbarten Schelfmeeren Nordsee und Barentssee.
Nordmeer und Nordsee: Zwei verschiedene Meeresgebiete
Die Frage, ob das Nordmeer die Nordsee ist, lässt sich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Beide sind zwar Teil des Atlantischen Ozeans und geografisch eng miteinander verbunden, doch handelt es sich um zwei deutlich unterscheidbare Meeresgebiete mit unterschiedlichen Eigenschaften und Ausmaßen. Der Vergleich gleicht eher dem zwischen einem großen See und einem kleinen Teich.
Das Nordmeer, auch Norwegisches Meer genannt, ist ein randisches Meer des Atlantiks, das sich zwischen Norwegen, Island, Spitzbergen (Svalbard) und Grönland erstreckt. Es handelt sich um ein tiefes Meeresbecken mit einer Fläche von etwa 1,3 Millionen Quadratkilometern (die im Eingangstext genannte Zahl von 1,1 Millionen km² ist eine Unterangabe) und Tiefen von bis zu 4000 Metern. Charakteristisch sind seine kalten, nährstoffreichen Wassermassen, die eine reiche Tier- und Pflanzenwelt beherbergen, inklusive wichtiger Fischbestände und mariner Säugetiere wie Wale. Die starken Meeresströmungen, insbesondere der Nordatlantikstrom, beeinflussen das Klima Nordeuropas maßgeblich und tragen zu einem relativ milden Klima in Skandinavien bei. Die geologischen Strukturen des Nordmeeres sind geprägt von unterseeischen Gebirgen und tiefen Becken, welche die Meeresströmungen beeinflussen.
Die Nordsee hingegen ist ein relativ flaches Schelfmeer, das sich zwischen Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Norwegen und Belgien erstreckt. Ihre Fläche beträgt etwa 575.000 Quadratkilometer und ihre maximale Tiefe liegt bei lediglich etwa 700 Metern. Im Gegensatz zum Nordmeer ist die Nordsee durch ihre geringere Tiefe und den Einfluss von Flüssen deutlich weniger salzig. Die Gezeiten spielen hier eine viel größere Rolle als im tiefen Nordmeer. Die Nordsee ist bekannt für ihre wichtigen Seehäfen, die intensive Schifffahrt und die umfangreiche Fischerei, wenngleich die Bestände in den letzten Jahrzehnten unter Druck geraten sind. Die biologische Vielfalt ist im Vergleich zum Nordmeer geringer, aber dennoch bemerkenswert und stark von den Küstenregionen geprägt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Nordmeer ist ein tiefes, kaltes, randisches Meer mit einer reichen, ozeanischen Fauna und Flora. Die Nordsee ist ein flaches Schelfmeer mit einem eher gemäßigten Klima, das durch Flüsse beeinflusst wird und stärker anthropogen geprägt ist. Sie sind zwar miteinander verbunden – die Nordsee liegt südlich des Nordmeeres und ist über die Norwegische Rinne mit ihm verbunden – aber sie besitzen unterschiedliche hydrographische, ökologische und geologische Merkmale, die ihre klare Unterscheidung rechtfertigen.
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