Ist der Erdmantel flüssig oder fest?

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Unter der festen, aber plastisch verformbaren Erdkruste liegt der Erdmantel, eine Schicht aus magnesium- und eisenreichem Silikatgestein. Seine Temperatur erreicht im oberen Bereich, der Asthenosphäre, 1000 bis 1400 °C. Der umgebende flüssige äußere Kern ist vergleichsweise kühler.
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Der Erdmantel: Flüssigkeit oder Feststoff?

Unterhalb der festen, aber dennoch plastisch verformbaren Erdkruste befindet sich der Erdmantel, eine mächtige Schicht aus magnesium- und eisenreichem Silikatgestein. Die Temperatur im oberen Bereich des Erdmantels, der Asthenosphäre, erreicht sengende Werte von 1000 bis 1400 °C. Entgegen früherer Annahmen ist der Erdmantel jedoch nicht flüssig.

Viskoelastisches Verhalten

Der Erdmantel weist ein einzigartiges viskoelastisches Verhalten auf. Das bedeutet, dass er sich zwar bei langfristiger Beanspruchung wie eine Flüssigkeit verformt, aber bei kurzfristiger Beanspruchung wie ein Feststoff verhält. Diese Eigenschaft ermöglicht es dem Mantel, über geologische Zeitskalen hinweg zu fließen und sich an sich ändernde Bedingungen anzupassen.

Konvektionsströme

Die Wärme aus dem Erdkern treibt Konvektionsströme im Erdmantel an. Diese Ströme transportieren heißes Material zur Oberfläche und kühleres Material in Richtung Kern. Dieser Prozess spielt eine entscheidende Rolle bei der Plattentektonik und der Entstehung neuer Kontinente und Ozeane.

Mantelkonsistenz

Die Konsistenz des Erdmantels variiert je nach Tiefe. Der obere Mantel ist aufgrund der höheren Temperaturen geschmeidiger und kann sich wie eine Flüssigkeit verhalten. Der untere Mantel ist jedoch bei höheren Drücken und niedrigeren Temperaturen fester und verhält sich eher wie ein Feststoff.

Beweise für Feststoffverhalten

Geologische Beobachtungen und seismische Studien liefern Beweise für das Feststoffverhalten des Erdmantels. Erdbebenwellen, die sich durch den Mantel ausbreiten, zeigen Anzeichen einer Festkörperübertragung, was darauf hindeutet, dass das Material nicht flüssig ist.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erdmantel weder vollständig flüssig noch vollständig fest ist. Er weist ein viskoelastisches Verhalten auf und kann sich bei langfristiger Beanspruchung wie eine Flüssigkeit verformen. Die Konvektionsströme im Mantel treiben die Plattentektonik an und formen die Oberfläche unseres Planeten.