Ist es am Nordpol ein halbes Jahr dunkel?

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Der Nordpol erlebt eine extreme, jahreszeitliche Umkehrung. Während der Polarnacht herrscht ein halbes Jahr Dunkelheit, bevor die Sonne für sechs Monate ununterbrochen scheint. Dieser Wechsel findet um die Wintersonnenwende statt.
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Ist es am Nordpol ein halbes Jahr dunkel? Ja, aber nicht ganz so einfach.

Die Behauptung, am Nordpol herrsche ein halbes Jahr ununterbrochene Dunkelheit, ist eine vereinfachte, wenn auch anschauliche Darstellung des komplexen Phänomens der Polarnacht. Es ist richtig, dass der Nordpol während der Wintersonnenwende in eine Phase extremer Dunkelheit eintritt, die sich über viele Wochen erstreckt. Doch “ein halbes Jahr dunkel” ist eine übertriebene Vereinfachung.

Die Polarnacht am Nordpol entsteht durch die Neigung der Erdachse. Diese Neigung führt dazu, dass die Sonne für einen Teil des Jahres komplett unter dem Horizont bleibt. Die Dauer dieser Periode der Dunkelheit hängt vom geografischen Breitengrad ab und erreicht ihre maximale Ausprägung am Pol selbst. Während der Wintersonnenwende steht die Sonne am Nordpol für Wochen nicht über dem Horizont und die Nacht ist durchgehend dunkel. Tatsächlich ist es gar keine absolute Dunkelheit.

Es gibt ein sehr marginales Tageslicht, das durch atmosphärische Streuung erzeugt wird, und in Ausnahmefällen kann ein sehr schwaches, aber sichtbares Morgenrot oder Abendrot zu beobachten sein. Die Polarnacht ist jedoch eindeutig von der normalen Tageslänge deutlich verschieden.

Die Dauer der Polarnacht variiert abhängig von der Höhe über dem Meeresspiegel. Ein Beobachter auf einer Erhebung hat eine geringfügig andere Sichtlinie auf den Horizont, was sich in der subjektiven Wahrnehmung der Nacht auswirken kann.

Wichtig ist, dass es sich um eine Periode relativ fehlender Sonnenlichterfassung handelt. Der astronomische Begriff für das Phänomen ist Polarnacht. Während der Polarnacht geht die Sonne nicht unter, sondern bleibt unter dem Horizont, was zu längeren, dunklen Nächten führt. Die Polarnacht ist ein spezifisches Phänomen, das sich nicht direkt mit der Dauer der Dunkelheit am Pol gleichsetzt.

Die Polarnacht am Nordpol ist also nicht sechs Monate lang völlige Dunkelheit, sondern eine Periode langer, nahezu ununterbrochener Dunkelheit. Der Zeitpunkt des Beginns und des Endes dieser Phase ist auch nicht exakt, sondern variabel. Der Übergang zwischen Tag und Nacht ist fließend und nicht abrupt.