Wie schnell wird es dunkler?

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Zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende ändern sich die Tageslängen nur allmählich, um etwa eine Minute pro Tag. Eine merkliche Aufhellung erfolgt erst Mitte Februar, ab dem wir täglich drei bis vier Minuten mehr Tageslicht gewinnen.

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Wie schnell wird es dunkler? – Ein Blick auf die Dynamik der Dämmerung

Die Frage, wie schnell es dunkler wird, lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Sie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die weit über die bloße Tageslänge hinausgehen. Während die Veränderung der Tageslänge ein wichtiger Faktor ist, besonders deutlich spürbar um die Winter- und Sommersonnenwende, spielen auch geografische Lage, Jahreszeit und Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle.

Die Aussage, dass sich die Tageslänge um die Wintersonnenwende nur um etwa eine Minute pro Tag ändert, trifft zwar zu, vermittelt aber nur ein unvollständiges Bild. Diese graduelle Veränderung der Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten bedeutet nicht, dass die Dämmerung selbst gleichmäßig verläuft. Die Geschwindigkeit der Abdunkelung ist vielmehr abhängig von der Sonnenposition relativ zum Horizont.

In der Nähe der Sonnenwenden verläuft die Dämmerung relativ langsam. Die Sonne bewegt sich scheinbar langsamer über den Horizont, was zu einer ausgedehnten zivilen, nautischen und astronomischen Dämmerung führt. Diese Phasen der Dämmerung, definiert durch unterschiedliche Grade der Abdunkelung, können über eine Stunde dauern. Die zivile Dämmerung, in der die Sonne bis zu 6 Grad unter den Horizont gesunken ist, erlaubt noch Aktivitäten im Freien ohne künstliche Beleuchtung. Die nautische Dämmerung (Sonne 6-12 Grad unter dem Horizont) und die astronomische Dämmerung (Sonne 12-18 Grad unter dem Horizont) sind immer dunkler und markieren den Übergang zur vollständigen Dunkelheit.

Im Frühling und Herbst, wenn sich die Tageslänge schneller verändert, verkürzt oder verlängert sich die Dämmerungsphase entsprechend. Die Geschwindigkeit der Abdunkelung nimmt zu. In diesen Übergangszeiten kann man deutlich spüren, wie die Dämmerung schneller vergeht.

Geografische Faktoren beeinflussen die Geschwindigkeit der Dämmerung ebenfalls maßgeblich. In hohen Breiten, beispielsweise in Skandinavien oder Alaska, kann die Dämmerung während der Sommermonate extrem lang sein, während sie im Winter sehr kurz und schnell abläuft. In niedrigen Breiten, nahe dem Äquator, verläuft die Dämmerung generell schneller und weniger ausgeprägt.

Schließlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Wolken können die Abdunkelung beschleunigen, indem sie das Sonnenlicht streuen und absorbieren. Ein klarer Himmel hingegen lässt die Dämmerung langsamer und sanfter verlaufen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Geschwindigkeit, mit der es dunkler wird, ist ein komplexes Phänomen, das von der Jahreszeit, der geografischen Lage, der Tageslänge und den Wetterbedingungen abhängt. Die einfache Aussage einer Änderung von etwa einer Minute pro Tag um die Wintersonnenwende beschreibt nur einen Aspekt dieses dynamischen Prozesses. Die tatsächliche Erfahrung der Dämmerung ist viel nuancierter und vielschichtiger.