Ist in jeder Muschel eine Perle?
Perlen sind seltene Schätze der Natur. Nur in einem Drittel der Muscheln entstehen sie überhaupt, und davon sind lediglich 10 % für den Handel geeignet. Perfekt runde Exemplare machen winzige 3 % dieser ohnehin schon kleinen Ausbeute aus. Nur ein halbes Prozent aller Perlen erreicht die höchste Qualitätsstufe in Bezug auf Farbe, Form, Oberfläche und Glanz.
Nein, nicht in jeder Muschel ist eine Perle. Tatsächlich sind Perlen, besonders solche von Schmuckqualität, äußerst selten. Die Vorstellung, dass jede Muschel eine Perle beherbergt, ist ein weit verbreiteter Mythos.
Perlen entstehen durch einen natürlichen Abwehrmechanismus von Muscheln. Gelangt ein Fremdkörper, beispielsweise ein Sandkorn oder ein Parasit, in das Innere der Muschel, wird dieser als störend empfunden. Um sich zu schützen, umhüllt die Muschel den Eindringling Schicht für Schicht mit Perlmutt – dem gleichen Material, aus dem auch die innere Schale besteht. Dieser Prozess kann Jahre dauern und führt zur Bildung einer Perle.
Die Wahrscheinlichkeit, eine natürlich gewachsene Perle in einer Muschel zu finden, ist jedoch gering. Nur ein Bruchteil aller Muscheln produziert überhaupt Perlen. Und von diesen sind die meisten für die Schmuckherstellung ungeeignet. Sie sind oft unförmig, klein, matt oder weisen andere Makel auf. Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der natürlich gebildeten Perlen entspricht den hohen Ansprüchen an Größe, Form, Glanz und Farbe, die für Schmuckperlen gelten.
Die meisten im Handel erhältlichen Perlen sind Zuchtperlen. Dabei wird der Perlenbildungsprozess durch menschliche Eingriffe gezielt initiiert. Einem Perlmuschel wird ein kleiner Kern, meist eine Perlmutterkugel, zusammen mit einem Stück Mantelgewebe einer anderen Muschel implantiert. Die Muschel reagiert darauf, indem sie den Kern mit Perlmutt umhüllt. Auch bei Zuchtperlen ist der Prozess langwierig und nicht jede Muschel überlebt den Eingriff oder produziert eine Perle von akzeptabler Qualität.
Die Seltenheit natürlich gebildeter Perlen und der aufwendige Prozess der Perlenzucht erklären den hohen Wert dieser kleinen Naturschönheiten. Sie sind eben keine alltäglichen Fundstücke am Meeresstrand, sondern kostbare Ausnahmen, die ihren Reiz aus ihrer besonderen Entstehungsgeschichte und ihrer Schönheit ziehen.
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