Warum die dunkle Seite des Mondes?

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Der Mond vollzieht eine Rotation um seine Achse in der gleichen Zeit, die er für einen Umlauf um die Erde benötigt. Deshalb sehen wir immer dieselbe Seite. Die Annahme einer dunklen Seite ist ein Missverständnis; die gesamte Mondoberfläche wird im Laufe eines lunaren Monats von der Sonne beschienen.
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Die vermeintliche “Dunkle Seite” des Mondes: Ein weit verbreitetes Missverständnis

Der Mond, unser nächster kosmischer Nachbar, hat seit jeher die Fantasie der Menschheit beflügelt. Eine weit verbreitete Annahme ist, dass der Mond eine “dunkle Seite” hat, die niemals vom Sonnenlicht erreicht wird. Dieses Verständnis ist jedoch ein grundlegendes Missverständnis.

Die “dunkle Seite” des Mondes ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der unser Verständnis des Weltraums begrenzt war. Tatsächlich dreht sich der Mond um seine Achse in genau der gleichen Zeit, die er für einen Umlauf um die Erde benötigt, ein Phänomen, das als gebundene Rotation bezeichnet wird. Diese Synchronisation bedeutet, dass wir von der Erde aus immer dieselbe Seite des Mondes sehen.

Die Kehrseite des Mondes, die der Erde zugewandt ist, wird jedoch nicht ständig von Dunkelheit eingehüllt. Im Laufe eines lunaren Monats, der etwa 27 Tage dauert, wird die gesamte Mondoberfläche von der Sonne beschienen. Dies geschieht, wenn der Mond seine verschiedenen Phasen durchläuft, von Neumond, wenn er sich zwischen Erde und Sonne befindet, bis zu Vollmond, wenn er der Erde gegenüberliegt.

Während der Vollmondphase scheint die gesamte der Erde zugewandte Seite des Mondes, während während der Neumondphase die dem Himmel zugewandte Seite beleuchtet ist. Die einzige Zeit, in der ein Teil des Mondes nicht von der Sonne erreicht wird, ist während der Phasen des zunehmenden und abnehmenden Mondes, wenn sich ein Teil der Sonnenseite im Schatten befindet.

Das Missverständnis der “dunklen Seite” des Mondes rührt von der Tatsache her, dass wir von der Erde aus nur seine erdnächste Seite sehen. Die Rückseite des Mondes wurde erst 1959 von der sowjetischen Sonde Luna 3 fotografiert und zeigte eine raue und kraterübersäte Landschaft.

Im Zeitalter der Weltraumforschung wissen wir, dass es keine echte “dunkle Seite” des Mondes gibt. Die gesamte Mondoberfläche erfährt im Laufe eines lunaren Monats das Licht der Sonne. Dieses Missverständnis ist ein Beweis für die trügerische Natur unseres begrenzten Blickwinkels auf das Universum.