Warum ist der Merkur kälter als die Venus?

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Die Venus, trotz größerer Entfernung von der Sonne, ist deutlich wärmer als Merkur. Ihr dichtes, CO2-reiches Gasgemisch wirkt wie eine gigantische Wärmefalle. Merkur hingegen hat kaum eine Atmosphäre, die die Sonnenenergie nicht speichern kann.
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Warum ist Merkur kälter als die Venus?

Merkur ist der sonnennächste Planet in unserem Sonnensystem, während die Venus der zweitnächste ist. Man könnte daher erwarten, dass Merkur der wärmere Planet ist. Überraschenderweise ist jedoch die Venus deutlich wärmer als Merkur. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Atmosphäre der beiden Planeten.

Die Atmosphäre der Venus: Eine Wärmefalle

Die Venus ist von einer dichten, kohlendioxidreichen Atmosphäre umgeben. Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, das Wärme in der Atmosphäre einfängt. Das bedeutet, dass die Sonnenenergie, die die Venus erreicht, in der Atmosphäre eingeschlossen wird und nicht entweichen kann. Dies führt zu einem Treibhauseffekt, der die Oberfläche der Venus auf sengende Temperaturen von etwa 460 °C erhitzt.

Die dünne Atmosphäre des Merkurs

Im Gegensatz zur Venus hat Merkur kaum eine Atmosphäre. Die geringe Schwerkraft des Planeten hat verhindert, dass er eine nennenswerte Menge an Gasen halten konnte. Die Atmosphäre des Merkurs besteht hauptsächlich aus Sauerstoff, Natrium und Kalium, die nur eine dünne Schicht um den Planeten bilden.

Da Merkur keine Atmosphäre hat, die die Sonnenenergie speichern kann, entweicht die meiste Wärme, die er von der Sonne empfängt, wieder in den Weltraum. Daher erreicht die Oberflächentemperatur des Merkurs nur etwa 430 °C tagsüber und sinkt nachts auf etwa -170 °C.

Fazit

Obwohl Merkur der sonnennächste Planet ist, ist er aufgrund seiner dünnen Atmosphäre kälter als die Venus. Die dichte, kohlendioxidreiche Atmosphäre der Venus wirkt wie eine Wärmefalle und fängt die Sonnenenergie ein, was zu extrem hohen Oberflächentemperaturen führt. Merkurs fehlende Atmosphäre hingegen ermöglicht es der Sonnenenergie, zu entweichen, wodurch die Oberflächentemperaturen deutlich niedriger sind.