Warum sitzen Astronauten auf der ISS fest?

Technische Probleme halten Astronauten bis 2025 auf der ISS fest

Technische Probleme mit der Rückflugkapsel Soyuz MS-22 haben dazu geführt, dass vier Astronauten bis mindestens 2025 auf der Internationalen Raumstation (ISS) festsitzen.

Ursache der Probleme

Am 15. Dezember 2022 meldeten Sensoren an der Soyuz MS-22 eine Undichtigkeit im Kühlsystem der Kapsel. Es wird vermutet, dass ein Mikrometeoroid das System beschädigt hat und ein Leck in einem der beiden Kühlschläuche verursacht hat.

Das Kühlsystem ist für die Aufrechterhaltung der richtigen Temperatur im Innenraum der Kapsel unerlässlich. Ohne ein funktionierendes Kühlsystem würde die Kapsel während des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre überhitzen, was für die Astronauten gefährlich wäre.

Auswirkungen auf die Besatzung

Die Besatzung, bestehend aus den russischen Kosmonauten Sergey Prokopyev und Dmitri Petelin sowie dem amerikanischen Astronauten Frank Rubio, sollte ursprünglich im März 2023 mit der Soyuz MS-22 zur Erde zurückkehren. Aufgrund der Probleme mit der Kühlflüssigkeit ist dieser Plan nun unmöglich.

Die Astronauten müssen nun bis mindestens September 2025 auf der ISS bleiben, bis eine neue Rückflugkapsel bereitgestellt werden kann. Dies ist die längste Zeit, die eine Besatzung jemals auf der Raumstation verbracht hat.

Suche nach einer Lösung

Roskosmos, die russische Raumfahrtbehörde, untersucht derzeit Optionen zur Rückführung der Besatzung. Eine Möglichkeit besteht darin, eine unbemannte Soyuz-Kapsel zur ISS zu schicken, um die Astronauten abzuholen.

Eine andere Möglichkeit wäre, die Crew auf ein anderes Raumschiff, wie z. B. eine Crew Dragon-Kapsel von SpaceX, zu verlegen. Diese Option ist jedoch komplexer, da es eine Reihe technischer Herausforderungen zu bewältigen gäbe.

Auswirkungen auf zukünftige Missionen

Die Probleme mit der Soyuz MS-22 haben die zukünftigen Missionen zur ISS beeinträchtigt. Roskosmos hat die nächsten beiden Starts von Soyuz-Raketen verzögert, bis das Problem vollständig untersucht ist.

Die Verzögerungen könnten sich auch auf die geplante Artemis-Mission der NASA zur Rückkehr des Menschen auf den Mond auswirken, da die ISS als Drehscheibe für die Mission dienen sollte.

Schlussfolgerung

Die technischen Probleme mit der Soyuz MS-22 haben dazu geführt, dass vier Astronauten auf der ISS festsitzen. Die Besatzung muss nun bis mindestens 2025 warten, bis eine neue Rückflugkapsel bereitgestellt werden kann. Roskosmos sucht weiterhin nach einer Lösung, und die Probleme haben Auswirkungen auf zukünftige Missionen zur ISS und zum Mond.