Welche Farben ziehen die Sonne nicht an?

14 Sicht
Dunkle Farben reflektieren Sonnenstrahlen besser als helle. Schwarze Kleidung bietet somit einen höheren Sonnenschutz als weiße, da sie einen Großteil der UV-Strahlung ablenkt. Weiß hingegen lässt einen beträchtlichen Teil der UV-Strahlung passieren.
Kommentar 0 mag

Welche Farben ziehen die Sonne nicht an? – Ein Mythos im Faktencheck

Die verbreitete Annahme, dunkle Farben würden die Sonne “anziehen” und helle Farben abstoßen, ist ein weitverbreitetes Missverständnis. Tatsächlich ist die Interaktion von Farbe und Sonnenstrahlung komplexer und hängt weniger von der Anziehungskraft der Sonne ab, als vielmehr von der Reflexion und Absorption elektromagnetischer Strahlung, insbesondere im sichtbaren und ultravioletten Bereich.

Die Aussage “Dunkle Farben reflektieren Sonnenstrahlen besser als helle” ist schlichtweg falsch. Dunkle Farben absorbieren einen größeren Anteil des einfallenden Sonnenlichts, während helle Farben einen größeren Anteil reflektieren. Das bedeutet, dass ein dunkles Kleidungsstück mehr Sonnenenergie aufnimmt und diese in Wärme umwandelt, wodurch sich der Träger stärker aufheizt. Ein helles Kleidungsstück hingegen reflektiert einen Großteil der Energie und bleibt kühler.

Die Aussage, schwarze Kleidung biete einen höheren Sonnenschutz als weiße, ist ebenfalls irreführend. Während es stimmt, dass dunkle Farben manchmal einen etwas höheren Schutz vor sichtbarem Licht bieten können, liegt der entscheidende Faktor für den Sonnenschutz im UV-Schutzfaktor (UPF) des Stoffes. Dieser Wert gibt an, wie gut der Stoff UV-Strahlung blockiert, unabhängig von seiner Farbe. Ein schwarzes T-Shirt mit niedrigem UPF bietet weniger Schutz als ein helles T-Shirt mit hohem UPF. Moderne, helle Stoffe werden oft mit UV-Schutzmitteln behandelt, um einen hohen UPF zu erreichen und so einen besseren Schutz vor schädlicher UV-Strahlung zu bieten als dunkle Stoffe ohne solchen Schutz.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Sonne wird nicht von bestimmten Farben “angezogen”. Die wahrgenommene Wärmeempfindung hängt von der Fähigkeit des Materials ab, Sonnenlicht zu absorbieren oder zu reflektieren. Der tatsächliche Sonnenschutz wird durch den UPF des Stoffes bestimmt, nicht durch dessen Farbe. Ein heller Stoff mit hohem UPF bietet in der Regel einen besseren Schutz vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne als ein dunkler Stoff mit niedrigem UPF. Die Farbe spielt also eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum UV-Schutzfaktor.