Welche Himmelsrichtung haben Polarlichter heute?

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Polarlichter faszinieren mit ihrem himmlischen Tanz. In unseren Breiten zeigen sie sich am besten Richtung Norden, wo die Aurora borealis ihren Ursprung hat. Intensive Ausbrüche können jedoch das Schauspiel bis in den Zenit oder sogar in südliche Richtungen ausdehnen. Ein atemberaubendes Naturschauspiel!
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Wohin heute mit dem Blick gen Himmel? Die Himmelsrichtung der Polarlichter

Polarlichter, diese magischen Lichtspiele am Nachthimmel, üben seit jeher eine unglaubliche Faszination auf uns Menschen aus. Doch die Frage, wohin wir heute unseren Blick richten müssen, um dieses Schauspiel zu erleben, ist alles andere als trivial und lässt sich nicht mit einem einfachen “Norden” beantworten.

Die Antwort hängt stark von mehreren Faktoren ab: der geomagnetischen Aktivität, der geografischen Lage des Beobachters und der Intensität des Polarlichtausbruchs.

Die Hauptrichtung: Norden

Generell gilt: In unseren mitteleuropäischen Breiten konzentriert sich die beste Sichtbarkeit der Aurora borealis, des Nordlichts, auf den Norden. Die Polarlichter entstehen durch das Auftreffen energiereicher Teilchen des Sonnenwinds auf die Erdatmosphäre in den Polarregionen. Diese Teilchen werden entlang der Magnetfeldlinien der Erde geleitet und treffen daher bevorzugt in hohen nördlichen Breiten auf. Daher erscheint das Licht am häufigsten im Norden.

Intensität entscheidet über die Ausdehnung:

Ein entscheidender Faktor ist die Intensität des solaren Ausbruchs. Bei schwachen Ausbrüchen bleibt das Polarlicht auf den Norden beschränkt und ist eventuell nur als schwaches Leuchten am Horizont erkennbar. Doch starke geomagnetische Stürme, die durch besonders intensive Sonnenaktivität verursacht werden, können die Polarlichter deutlich weiter in südliche Richtungen ausdehnen. In solchen Fällen ist das Schauspiel nicht nur im Norden, sondern auch in einem weiten Bogen über den Himmel zu sehen, bisweilen sogar mit einem sichtbaren Zenitpunkt. Die Lichterscheinungen können dann sogar in südlicher Richtung beobachtet werden, wenngleich mit abnehmender Intensität.

Vorhersagen und Beobachtungstipps:

Um die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter zu beobachten, zu erhöhen, sollten Sie aktuelle Vorhersagen der geomagnetischen Aktivität beachten. Zahlreiche Webseiten und Apps bieten dazu zuverlässige Informationen, beispielsweise über den Kp-Index, der die Stärke der geomagnetischen Stürme angibt. Ein hoher Kp-Index deutet auf eine höhere Wahrscheinlichkeit und Ausdehnung der Polarlichter hin.

Darüber hinaus ist ein dunkler, lichtverschmutzungsfreier Himmel unerlässlich. Fernab von Städten und künstlichen Lichtquellen haben Sie die besten Chancen, das faszinierende Schauspiel der Aurora borealis in all seiner Pracht zu erleben. Und die Himmelsrichtung? Heute, wie immer, ist Norden der wichtigste Ausgangspunkt – aber bei ausreichend starker Sonnenaktivität kann sich das himmlische Ballet durchaus auch in anderen Richtungen entfalten.