Welches Tier kann sich nicht bewegen?
Zahlreiche Meerestiere leben sessil, also dauerhaft an einem Untergrund befestigt. Schwämme, Seeanemonen, Korallen, Seepocken und Seescheiden sind nur einige Beispiele für diese faszinierende Lebensweise.
Die stillen Bewohner der Meere: Tiere, die sich nicht bewegen
Viele Tiere assoziieren wir mit Bewegung: der flinke Gepard, der majestätisch schwebende Adler, der schlängelnde Fisch. Doch im Reich der Ozeane existiert eine faszinierende Gruppe von Lebewesen, die auf Bewegung gänzlich verzichten: die sessilen Tiere. Sie verbringen ihr gesamtes Erwachsenenleben an einem festen Untergrund verankert, als wären sie Teil der Landschaft. Diese ungewöhnliche Lebensweise wirft die Frage auf: Wie können diese Tiere überleben, ohne sich fortzubewegen?
Die Antwort liegt in ihrer Anpassung an eine passive Existenz. Anstatt aktiv nach Nahrung zu suchen, filtern viele sessile Tiere Plankton und andere organische Partikel aus dem Wasser. Schwämme beispielsweise besitzen ein komplexes Kanalsystem, durch das sie Wasser pumpen und Nahrungspartikel herausfiltern. Seeanemonen und Korallen verwenden ihre Tentakel, um vorbeischwimmende Beutetiere zu fangen. Auch die Fortpflanzung gestaltet sich bei sessilen Tieren anders. Viele Arten setzen Spermien und Eier ins Wasser frei, wo die Befruchtung stattfindet. Die Larven sind dann mobil und können sich verbreiten, bevor sie sich an einem geeigneten Ort niederlassen und sessil werden.
Die Sessilität bietet auch Vorteile. Der Energiebedarf für Bewegung entfällt, wodurch die Tiere Ressourcen sparen. Der feste Untergrund bietet Schutz vor einigen Räubern. Und die Nähe zu anderen sessilen Tieren kann die Fortpflanzung erleichtern.
Allerdings birgt die Unbeweglichkeit auch Herausforderungen. Sessilen Tieren fällt es schwer, Räubern zu entkommen oder ungünstigen Umweltbedingungen auszuweichen. Sie sind auch anfälliger für Bewuchs durch andere Organismen und für die Verschmutzung des Wassers.
Beispiele für sessile Meerestiere sind:
- Schwämme: Diese einfachen Tiere gehören zu den ältesten mehrzelligen Organismen.
- Seeanemonen: Mit ihren bunten Tentakeln und ihrer Fähigkeit, Beutetiere zu lähmen, wirken sie wie wunderschöne, aber gefährliche Blumen.
- Korallen: Diese Tiere bilden riesige Riffe, die zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt gehören. Auch sie ernähren sich von Plankton, bauen aber zusätzlich ein Kalkskelett auf.
- Seepocken: Diese Krebstiere verbringen ihr Erwachsenenleben in einer kalkigen Hülle, aus der sie ihre gefiederten Beine strecken, um Nahrung aus dem Wasser zu filtern.
- Seescheiden: Diese Tiere sehen in ihrem Larvenstadium Kaulquappen ähnlich und können sich frei bewegen. Im Erwachsenenstadium setzen sie sich fest und durchlaufen eine Metamorphose, bei der sie ihren Schwanz und ihr Gehirn verlieren.
Die sessilen Tiere der Meere demonstrieren die erstaunliche Vielfalt des Lebens und die Fähigkeit der Natur, sich an unterschiedlichste Lebensbedingungen anzupassen. Ihre stille Existenz erinnert uns daran, dass Bewegung nicht immer notwendig ist, um im Kampf ums Überleben erfolgreich zu sein.
#Festsitzende Tiere#Korallen#SchwämmeKommentar zur Antwort:
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