Wie lange ist ein Tag auf der ISS?

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Ein Tag auf der ISS? Die Sonne bietet die Antwort: Sie geht und geht auf, sechzehnmal in nur 24 Stunden. Dieser Rhythmus, vorgegeben von der rasanten Umlaufbahn um unseren Planeten, prägt den Alltag der Astronauten. Ein kosmischer Schnelldurchlauf.

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Ein Tag auf der ISS: Ein kosmischer Schnelldurchlauf

Die Internationale Raumstation (ISS) umkreist die Erde in einer Höhe von etwa 400 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von rund 28.000 Kilometern pro Stunde. Diese atemberaubende Geschwindigkeit hat einen bemerkenswerten Effekt auf die Wahrnehmung der Zeit für die Astronauten an Bord: Ein Tag auf der ISS ist alles andere als ein gewöhnlicher 24-Stunden-Zyklus.

Anstatt eines sanften Übergangs zwischen Tag und Nacht, erleben die Astronauten einen kontinuierlichen Wechsel aus Sonnenaufgang und -untergang, etwa sechzehn Mal innerhalb von 24 Stunden. Dies resultiert aus der kurzen Umlaufzeit der ISS, die lediglich 90 Minuten beträgt. In dieser Zeit umrundet die Station unseren Planeten einmal vollständig. Jeder Sonnenaufgang und -untergang dauert nur wenige Minuten, ein ständiges Schauspiel kosmischer Schönheit und gleichzeitig eine Herausforderung für den menschlichen Biorhythmus.

Diese hochfrequente Abfolge von Licht und Dunkelheit würde ohne technische Eingriffe zu erheblichen Schlafstörungen und gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb orientiert sich der Tagesablauf auf der ISS primär an der koordinierten Weltzeit (UTC). Die Astronauten arbeiten und schlafen nach einem festgelegten Zeitplan, der die Schlafphasen und Arbeitszeiten auf die irdische Zeit abstimmt. Dieser künstlich geschaffene Rhythmus hilft, einen gewissen Grad an Normalität im aussergewöhnlichen Umfeld der ISS zu gewährleisten.

Die künstliche Beleuchtung der Station spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sie simuliert einen Tag-Nacht-Rhythmus, der zwar nicht die natürliche Dynamik nachbildet, aber dennoch den Körper bei der Aufrechterhaltung eines stabilen Schlaf-Wach-Zyklus unterstützt. Zusätzlich nutzen die Astronauten Lichttherapien, um ihren zirkadianen Rhythmus zu regulieren und die Symptome des Jetlags zu minimieren, die durch den konstanten Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit entstehen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein “Tag” auf der ISS zwar objektiv aus 16 Sonnenauf- und -untergängen besteht, subjektiv aber durch die künstliche Regulierung des Licht- und Schlafzyklusses und die Orientierung an der UTC weitestgehend an einen irdischen Tagesrhythmus angepasst wird. Die Herausforderung besteht darin, den menschlichen Körper an diesen aussergewöhnlichen Bedingungen anzupassen und die gesundheitlichen Auswirkungen des schnell wechselnden Licht-Dunkel-Zyklusses zu minimieren. Das erfolgreiche Management dieser Aspekte ist essentiell für den langfristigen Erfolg von Raummissionen und dem Wohlbefinden der Astronauten.