Wie schwer ist der schwerste Stern im Weltall?

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Neue Messungen des Sterns R136a1, einst als massereichster Stern der Milchstraße klassifiziert, korrigieren dessen Gewicht nach unten. Die präziseren Daten zeigen eine deutlich geringere Masse als bisher angenommen, was unser Verständnis extremer Sternentwicklung beeinflusst. Die Revision der Schätzung sorgt für neue Forschungsansätze.

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Wie schwer ist der schwerste Stern im Universum?

Früher als massereichster Stern der Milchstraße eingestuft, wurde das Gewicht des Sterns R136a1 durch neue Messungen nach unten korrigiert. Die präziseren Daten offenbaren eine deutlich geringere Masse als bisher angenommen, was unser Verständnis der Entwicklung extremer Sterne erschüttert.

R136a1, ein Wolf-Rayet-Stern im Sternbild Dorado, zog die Aufmerksamkeit der Astronomen aufgrund seiner außergewöhnlichen Helligkeit und des Vorhandenseins schwerer Elemente auf seiner Oberfläche auf sich. Frühere Schätzungen basierten auf seiner Leuchtkraft und Oberflächentemperatur, die auf eine Masse von etwa 300 Sonnenmassen hindeuteten.

Allerdings zeigten neuere Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte in Chile ein anderes Bild. Die Forscher verwendeten eine Technik namens Interferometrie, die das Licht mehrerer Teleskope kombiniert, um eine schärfere Auflösung zu erzielen. Diese Technik ermöglichte es ihnen, die Größe und Form des Sterns genauer zu messen.

Die Ergebnisse zeigten, dass R136a1 deutlich kleiner ist als ursprünglich angenommen. Basierend auf den neuen Daten schätzten die Forscher seine Masse auf etwa 180 Sonnenmassen, was erheblich unter den bisherigen Schätzungen liegt.

Diese Revision der Massenschätzung hat erhebliche Auswirkungen auf unser Verständnis der Entwicklung massereicher Sterne. Sterne mit sehr großer Masse entwickeln sich anders als Sterne mit geringerer Masse und enden oft in gewaltigen Supernova-Explosionen, die schwarze Löcher hinterlassen.

Die geringere Masse von R136a1 deutet darauf hin, dass er möglicherweise nicht das Ende seines Lebens erreicht hat. Stattdessen könnte er sich in einem Übergangszustand befinden und könnte schließlich in ein noch massereicheres Objekt kollabieren, wie etwa einen Magnetar.

Die neuen Erkenntnisse über R136a1 eröffnen neue Forschungswege. Astronomen können nun die Entwicklung massereicher Sterne genauer untersuchen und ihre Auswirkungen auf die galaktische Evolution besser verstehen. Darüber hinaus könnte die Entdeckung anderer extremer Sterne mit geringer Masse zu neuen Erkenntnissen über die Entstehung und das Schicksal massereicher Sterne führen.