Wie viel länger wird jeder Tag?

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Die Tageslänge verändert sich in der Nähe der Wintersonnenwende nur allmählich, etwa um eine Minute pro Tag. Mitte Februar nehmen die Tage spürbar an Licht zu, mit drei bis vier Minuten pro Tag. Im September hingegen verkürzt sich der Tag zunehmend.
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Die geheimnisvolle Tanzstunde der Sonne: Wie viel länger wird jeder Tag?

Der Tag, er wird länger. Das spüren wir besonders nach den dunklen Tagen des Winters. Die Sonne scheint länger, die Tage werden merklich heller. Doch wie schnell verlängern sich die Tage wirklich? Und woran liegt es, dass der Tag nicht jeden Tag gleichmäßig länger wird?

Die Antwort liegt in der Bewegung der Erde um die Sonne und der Neigung unserer Erdachse. Die Erde umkreist die Sonne auf einer elliptischen Bahn, wobei sie im Januar am nächsten zur Sonne ist und im Juli am weitesten entfernt. Dadurch verändert sich die Geschwindigkeit der Erdbewegung, was wiederum die Länge des Tages beeinflusst.

Doch die entscheidende Rolle spielt die Neigung der Erdachse. Diese Neigung von 23,5 Grad sorgt dafür, dass die Nordhalbkugel im Winter weniger Sonnenlicht abbekommt und im Sommer länger von der Sonne beschienen wird.

Im Dezember, in der Zeit der Wintersonnenwende, erreichen die Tage ihre kürzeste Dauer. Die Sonne steht dann am tiefsten am Horizont und wir genießen nur knapp 8 Stunden Tageslicht. Der Tag verlängert sich danach zwar, doch der Zuwachs ist zunächst nur gering, etwa eine Minute pro Tag. Das liegt daran, dass sich die Sonne in dieser Phase nur langsam von ihrem tiefsten Punkt am Horizont entfernt.

Mitte Februar, rund 3 Wochen nach der Wintersonnenwende, beginnt der Tag jedoch spürbar länger zu werden. Die Sonne wandert jetzt schneller über den Himmel und wir gewinnen drei bis vier Minuten an Tageslicht pro Tag. Dieser Effekt verstärkt sich weiter bis zur Sommersonnenwende im Juni, wo die Tage ihre maximale Länge erreichen.

Im September beginnt der Prozess dann wieder von vorne. Die Tage werden zunehmend kürzer, zunächst langsam, dann immer schneller. Dieser Vorgang verläuft spiegelbildlich zum Frühling, bis wir im Dezember wieder die kürzesten Tage des Jahres erleben.

Die Änderung der Tageslänge ist ein faszinierendes Phänomen, das die Naturzyklen prägt und uns die Kraft des kosmischen Tanzes vor Augen führt. Vom langsamen Zuwachs der ersten Minuten nach der Wintersonnenwende bis zum spürbaren Schub an Licht im Frühling, die Länge des Tages ist ein subtiler, aber doch spürbarer Ausdruck des Rhythmus unserer Erde.