Wo ist es 2 Monate dunkel?

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Die Polarnacht, ein faszinierendes Phänomen, taucht die nördlichsten Regionen in eine mehrwöchige Dunkelheit. Während das Nordkap zwei Monate lang in der Dunkelheit versinkt, erleben die Lofoten eine deutlich kürzere, etwa vierwöchige Phase. Diese „Dunkle Zeit wird wissenschaftlich definiert, sobald die Sonne mehr als 6 Grad unter dem Horizont steht.

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Zwei Monate Nacht: Entfernung, Dauer und das einzigartige Erlebnis der Polarnacht

Die Vorstellung von zwei Monaten ununterbrochener Dunkelheit fasziniert und beunruhigt gleichermaßen. Während die Polarnacht ein weit verbreiteter Begriff ist, liegt die tatsächliche Dauer der Dunkelheit und die Gebiete, die sie vollständig erleben, oft im Unklaren. Es ist nicht einfach nur “dunkel”, sondern ein komplexes Wechselspiel aus Dämmerung, Sternenhimmel und der ganz besonderen Atmosphäre, die diese Zeit prägt.

Der Artikel suggeriert, dass am Nordkap zwei Monate lang absolute Dunkelheit herrscht. Das ist eine Vereinfachung. Während die Sonne am Nordkap tatsächlich für etwa zwei Monate unter dem Horizont bleibt (die genaue Dauer variiert leicht je nach Jahr und Definition), bedeutet dies nicht absolute, lichtlose Dunkelheit. In der Realität erlebt man verschiedene Phasen:

  • Zivil-, nautische und astronomische Dämmerung: Auch wenn die Sonne unter dem Horizont steht, reflektiert die Atmosphäre das Sonnenlicht. Die zivile Dämmerung erlaubt noch Aktivitäten im Freien ohne künstliche Beleuchtung. Die nautische und astronomische Dämmerung sorgen für eine immer schwächer werdende, aber dennoch spürbare Helligkeit, die je nach Wetterlage und Schneebedeckung variiert. Die Intensität dieser Dämmerungsphasen bestimmt maßgeblich das subjektive Empfinden der Dunkelheit.

  • Mondlicht und Sterne: Der Mond spielt eine entscheidende Rolle. Bei Vollmond ist die Nacht deutlich heller als bei Neumond. Hinzu kommt der faszinierende Anblick des Sternenhimmels, der in den Polarregionen aufgrund der geringen Lichtverschmutzung besonders intensiv erscheint. Dieser kann die Dunkelheit deutlich mildern.

  • Geografische Variationen: Die Aussage, dass am Nordkap zwei Monate Dunkelheit herrschen, ist eine Annäherung. Die genaue Dauer der Polarnacht hängt von der geografischen Breite und der Topografie ab. Gebiete nördlicher als das Nordkap erleben eine noch längere Polarnacht, während südlichere Regionen eine kürzere Phase haben.

Die Behauptung, dass die Lofoten nur etwa vier Wochen Dunkelheit erleben, ist korrekt, jedoch ist auch hier die Nuance wichtig. Es handelt sich um eine kürzere und weniger intensive Polarnacht, die stärker von den Dämmerungsphasen geprägt ist. Die Erfahrung ist also ganz anders als im hohen Norden.

Die wissenschaftliche Definition der Polarnacht (Sonne mehr als 6 Grad unter dem Horizont) ist präzise, aber sie erfasst nicht das subjektive Empfinden der Dunkelheit. Die Intensität der Erfahrung hängt von verschiedenen Faktoren ab, die weit über die reine Sonnenposition hinausgehen. Um die Polarnacht wirklich zu verstehen, muss man also den Begriff “Dunkelheit” differenziert betrachten und die Rolle von Dämmerung, Mondlicht und Sternen berücksichtigen. Es geht nicht nur um die Abwesenheit von Sonnenlicht, sondern um ein einzigartiges, atmosphärisches Erlebnis, das von Ort zu Ort variiert.