Ist Bio Saatgut immer samenfest?
Ist Bio-Saatgut immer samenfest? – Ein Irrglaube aufgeklärt
Der Begriff “Bio-Saatgut” ruft oft den Gedanken an samenfeste Sorten hervor. Doch die Verbindung zwischen biologischer Landwirtschaft und der Eigenschaft, sich aus eigenem Samen vermehren zu können, ist nicht zwingend gegeben. Es handelt sich um zwei voneinander unabhängige Kriterien.
Bio-Landwirtschaft orientiert sich an ökologischen Anbaumethoden, die auf den natürlichen Kreisläufen basieren und den Einsatz synthetischer Pestizide und Düngemittel vermeiden. Sameste Sorten hingegen sind durch ihre genetische Ausstattung gekennzeichnet: Sie können aus dem eigenen Erntegut neuen Saatgut für die nächste Ernte gewinnen, ohne dass die Eigenschaften der Pflanzen verändert werden.
Die Wahrheit ist, dass konventionell angebautes Saatgut durchaus samenfest sein kann. Der Anbauverfahren hat keinen direkten Einfluss auf die genetische Ausstattung der Pflanzen, die in der Lage sind, eigenes Saatgut zu bilden. Umgekehrt können auch Bio-Saatgut-Pakete Hybridsorten enthalten, die sich nicht aus eigenem Samen vermehren lassen. Die Herkunft des Saatgutes sagt also nichts über seine Vermehrungsfähigkeit aus.
Die Entscheidung für Bio-Saatgut basiert in der Regel auf anderen Kriterien, wie dem Vermeiden von Pestiziden und der Förderung der Artenvielfalt im Ökosystem. Die Fähigkeit zum Selbsterhalt durch eigenen Samen ist hingegen eine Eigenschaft der Sorte, die unabhängig vom Anbauverfahren ist und separat geprüft werden muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Bio-Saatgut und samenfeste Sorten sind keine Synonyme. Die Wahl des Saatgutes sollte daher auf den jeweiligen Bedarf und die gewünschten Eigenschaften ausgerichtet sein, und nicht auf die Verknüpfung mit einem bestimmten Anbauverfahren. Die Herkunft allein gibt keine Garantie für die Vermehrungsfähigkeit.
#Bio Saatgut#Saatgut#SamestetigkeitKommentar zur Antwort:
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