Soll man Grünpflanzen im Winter düngen?

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Während der aktiven Wachstumsphase von März bis September profitieren Zimmerpflanzen von wöchentlicher Düngung. Im Winter hingegen, bei reduziertem Licht und Wachstum, ist Düngen unnötig und kann sogar schaden.

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Grünpflanzen im Winter düngen: Ja oder Nein? Ein Leitfaden für die kalte Jahreszeit

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, verändern sich auch die Bedürfnisse unserer geliebten Zimmerpflanzen. Während wir im Frühling und Sommer fleißig düngen, um ein üppiges Wachstum zu fördern, stellt sich im Winter die Frage: Soll man Grünpflanzen in den kalten Monaten überhaupt düngen? Die Antwort ist in den meisten Fällen ein klares Nein.

Warum Düngen im Winter kontraproduktiv sein kann:

Der Grund, warum Düngung im Winter eher schadet als nützt, liegt in der veränderten Stoffwechsellage der Pflanzen. Im Winter fahren die meisten Zimmerpflanzen ihren Stoffwechsel deutlich herunter. Sie befinden sich in einer Art Ruhephase, in der sie weniger Licht erhalten und dementsprechend weniger Energie verbrauchen.

  • Reduziertes Wachstum: Der Hauptgrund gegen das Düngen im Winter ist das stark reduzierte Wachstum. Die Pflanzen benötigen weniger Nährstoffe, da sie kaum neue Blätter oder Triebe bilden.
  • Salzablagerungen im Boden: Die überflüssigen Nährstoffe, die nicht verbraucht werden, können sich im Pflanzgefäß ansammeln und zu schädlichen Salzablagerungen führen. Diese können die Wurzeln der Pflanze schädigen und zu Wachstumsstörungen oder sogar zum Absterben führen.
  • Schadstoffanreicherung: Da die Pflanzen weniger Wasser verbrauchen, können sich Schadstoffe aus dem Leitungswasser im Boden anreichern, was die Situation zusätzlich verschlimmern kann.
  • Überdüngung: Auch wenn man versucht, nur wenig Dünger zu verwenden, ist die Gefahr einer Überdüngung im Winter hoch, da die Pflanzen einfach weniger Nährstoffe aufnehmen.

Ausnahmen bestätigen die Regel:

Wie immer gibt es Ausnahmen, die diese allgemeine Regel bestätigen. Einige wenige Pflanzenarten wachsen auch im Winter weiter, wenn sie ausreichend Licht und Wärme erhalten. Dazu gehören beispielsweise:

  • Blühende Zimmerpflanzen: Pflanzen, die auch im Winter blühen, wie beispielsweise Weihnachtsstern, Amaryllis oder Alpenveilchen, benötigen weiterhin Nährstoffe, wenn auch in geringerer Dosierung als im Sommer.
  • Pflanzen mit künstlicher Beleuchtung: Stehen Ihre Pflanzen unter einer Pflanzenlampe und erhalten dadurch ausreichend Licht für Wachstum, kann eine leichte Düngung sinnvoll sein.

Was tun statt Düngen?

Statt zu düngen, sollten Sie sich im Winter auf andere Aspekte der Pflanzenpflege konzentrieren:

  • Weniger gießen: Reduzieren Sie die Wassermenge und gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
  • Helle Standorte: Stellen Sie Ihre Pflanzen an einen möglichst hellen Standort, um die Lichtausbeute optimal zu nutzen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Gerade in beheizten Räumen ist die Luftfeuchtigkeit oft sehr niedrig. Besprühen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig mit Wasser oder stellen Sie sie auf einen Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser.
  • Regelmäßiges Abstauben: Staub auf den Blättern behindert die Photosynthese. Wischen Sie die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab.
  • Schädlingskontrolle: Achten Sie auf Anzeichen von Schädlingsbefall. Im Winter sind Pflanzen oft anfälliger, da sie geschwächt sind.

Fazit:

In den meisten Fällen ist es ratsam, Grünpflanzen im Winter nicht zu düngen. Die Pflanzen befinden sich in einer Ruhephase und benötigen weniger Nährstoffe. Stattdessen sollten Sie sich auf die richtige Bewässerung, einen hellen Standort und eine gute Luftfeuchtigkeit konzentrieren. So bringen Sie Ihre Pflanzen gesund und kräftig durch den Winter und bereiten sie optimal auf die nächste Wachstumsperiode vor.