Kann man mit einem Auto durchs Wasser fahren?

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Überflutete Straßen bergen Gefahren. Die Fahrbarkeit hängt stark von Wassertiefe und Fahrzeugausstattung ab. Schäden durch Wassereintritt sind möglich und sollten vermieden werden. Besondere Vorsicht ist geboten.
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Kann ich mit meinem Auto durch Wasser fahren? Ein Ratgeber für überflutete Straßen

Überflutete Straßen sind ein allgegenwärtiges Risiko, besonders während Starkregenereignissen. Die Frage, ob man mit dem Auto durchfahren kann, ist jedoch keine einfache Ja-Nein-Frage. Vielmehr hängt die Fahrbarkeit von verschiedenen Faktoren ab, und ein falsches Einschätzen der Situation kann erhebliche Schäden am Fahrzeug und sogar die Gesundheit gefährden.

Die Gefahren überfluteter Straßen:

Die sichtbare Gefahr liegt auf der Hand: Das Wasser kann den Wagen mitreißen, besonders bei schnell fließendem Wasser. Die Wassertiefe ist dabei entscheidend. Auch wenn das Wasser nur wenige Zentimeter hoch steht, kann es bereits gefährlich werden. Unsichtbare Hindernisse wie Schlaglöcher oder abgebrochene Bordsteine sind unter Wasser nicht erkennbar und können zu Unfällen führen. Hinzu kommt die Gefahr von Kurzschlüssen in der Elektrik des Fahrzeugs, was zu einem Totalausfall führen kann.

Wann ist das Durchfahren riskant – und wann unmöglich?

Die Faustregel lautet: Kein Durchfahren bei unsicherer Wassertiefe! Die kritische Wassertiefe liegt meist deutlich unter der Höhe der Ansaugöffnung des Motors. Bereits bei einer Wasserhöhe, die die Felgenmitte erreicht, besteht ein erhebliches Risiko, dass Wasser in den Motorraum gelangt. Dies kann zu irreparablen Motorschäden führen, da der Motor “absaufen” kann (Hydroschlag). Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Bremsen versagen, da Wasser die Bremsleistung deutlich reduziert.

Welche Faktoren beeinflussen die Fahrbarkeit?

  • Wassertiefe: Die wichtigste Variable. Je tiefer das Wasser, desto höher das Risiko.
  • Fließgeschwindigkeit des Wassers: Schnell fließendes Wasser kann das Fahrzeug mitreißen.
  • Fahrzeughöhe: Höhere Fahrzeuge haben einen Vorteil, jedoch ist auch hier die Wassertiefe entscheidend. Allradantrieb bietet keine Garantie für Sicherheit, da das Wasser dennoch in den Motorraum gelangen kann.
  • Fahrzeugzustand: Ein gut gewartetes Fahrzeug mit funktionierenden Bremsen und Elektrik ist weniger anfällig für Schäden.
  • Eigene Fahrkünste: Besondere Vorsicht und ein ruhiges Fahrverhalten sind unerlässlich.

Was tun bei überfluteten Straßen?

  • Umfahren: Die sicherste Option ist immer, überflutete Straßen zu umfahren.
  • Alternativen suchen: Informieren Sie sich über alternative Routen.
  • Wassertiefe prüfen: Stehen Sie vorsichtig aus dem Fahrzeug und prüfen Sie die Wassertiefe.
  • Im Zweifel nicht fahren: Zögern Sie nicht, auf Nummer sicher zu gehen. Die Reparaturkosten nach einem Wassereinbruch sind oft enorm.
  • Bei Unklarheit: Hilfe rufen! Kontaktieren Sie im Notfall die Feuerwehr oder Polizei.

Fazit:

Das Durchfahren von überfluteten Straßen ist mit erheblichen Risiken verbunden. Eine falsche Einschätzung der Situation kann zu teuren Schäden am Fahrzeug und im schlimmsten Fall zu schweren Unfällen führen. Die Sicherheit sollte immer im Vordergrund stehen. Im Zweifelsfall ist Umfahren die beste Lösung!