Ist der innere Erdmantel flüssig oder fest?

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Der Erdkern, eine komplexe Sphäre aus Eisen und Nickel, präsentiert sich in zwei unterschiedlichen Zuständen. Äußerer Kern: flüssig, innerer Kern: fest, geprägt durch den immensen Druck im Erdinneren. Die Druckverhältnisse bestimmen hier die Aggregatzustände der Materialien.
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Ist der innere Erdmantel flüssig oder fest?

Der Erdmantel, die Schicht zwischen Erdkruste und Erdkern, spielt eine entscheidende Rolle für die Dynamik unseres Planeten. Eines seiner bemerkenswertesten Merkmale ist die Unterscheidung zwischen einem flüssigen äußeren Mantel und einem festen inneren Mantel.

Der flüssige äußere Mantel

Der äußere Mantel, der etwa 2.900 km dick ist, befindet sich in einem flüssigen Zustand. Diese Flüssigkeit wird durch den immensen Druck und die hohen Temperaturen im Erdinneren aufrechterhalten. Das geschmolzene Gestein im äußeren Mantel ist zähflüssig und fließt langsam, was zur Bildung von Konvektionsströmen führt.

Diese Konvektionsströme transportieren Wärme vom Erdkern zur Oberfläche und tragen so zur Tektonik der Platten bei, die die Bewegung der Kontinente und die Bildung von Gebirgen antreibt.

Der feste innere Mantel

Im Gegensatz zum flüssigen äußeren Mantel befindet sich der innere Mantel in einem festen Zustand. Er ist etwa 2.200 km dick und besteht aus dichteren Gesteinen als der äußere Mantel.

Der immense Druck im Erdinneren, der im inneren Mantel bis zu 1,3 Millionen Atmosphären erreichen kann, bewirkt, dass die Gesteine ihre flüssige Form verlieren und zu Feststoffen werden. Die festen Gesteine des inneren Mantels ermöglichen die Übertragung von seismischen Wellen, die bei Erdbeben entstehen.

Die Grenze zwischen flüssigem und festem Mantel

Die Grenze zwischen dem flüssigen äußeren Mantel und dem festen inneren Mantel wird als “660-km-Diskontinuität” bezeichnet. Diese Diskontinuität ist durch eine plötzliche Änderung der seismischen Wellen gekennzeichnet, die auf einen Wechsel des Aggregatzustands von flüssig zu fest hinweist.

Die 660-km-Diskontinuität ist eine wichtige seismische Referenzfläche, die bei der Untersuchung der inneren Struktur der Erde verwendet wird. Sie hilft Wissenschaftlern auch dabei, die thermische und chemische Entwicklung des Erdmantels zu verstehen.

Schlussfolgerung

Der Erdmantel ist eine komplexe Schicht mit zwei unterschiedlichen Aggregatzuständen: flüssig im äußeren Mantel und fest im inneren Mantel. Diese Unterscheidung wird durch den extremen Druck und die hohen Temperaturen im Erdinneren bestimmt. Der flüssige äußere Mantel ermöglicht Konvektionsströme, die die Tektonik der Platten antreiben, während der feste innere Mantel seismische Wellen überträgt und die thermische und chemische Entwicklung des Erdmantels beeinflusst.