Wann sollte ein Kind keine Flasche mehr Trinken?

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Der erste Geburtstag markiert einen wichtigen Meilenstein: Das Fläschchen sollte dann zugunsten eines Bechers und Kuhmilch weichen. Zahnärztliche Empfehlungen betonen diesen Schritt zur Kariesprophylaxe und zur Vermeidung möglicher Zahn- und Kieferfehlstellungen. Stillen bleibt selbstverständlich eine individuelle Entscheidung.
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Abschied von der Flasche: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Der erste Geburtstag ist für viele Eltern mit vielen Veränderungen verbunden – und eine davon sollte der Abschied von der Babyflasche sein. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um das Fläschchen endgültig in den Schrank zu räumen? Die kurze Antwort lautet: idealerweise mit dem ersten Geburtstag. Doch hinter dieser scheinbar einfachen Aussage steckt mehr, als man zunächst vermuten mag.

Warum der erste Geburtstag ein wichtiger Meilenstein ist:

Die Zahnärztliche Vereinigung Deutschlands (ZÄV) empfiehlt dringend, spätestens mit dem ersten Geburtstag die Flasche abzuschaffen. Der Grund liegt auf der Hand: Die ständige Verfügbarkeit von Milch (ob Muttermilch oder Kuhmilch) im Fläschchen über einen längeren Zeitraum fördert die Kariesbildung. Der Zucker in der Milch bleibt über Stunden an den Zähnen haften und greift den Zahnschmelz an. Das Risiko für Karies ist bei Kindern, die nachts oder über den Tag verteilt immer wieder aus der Flasche trinken, deutlich erhöht. Dies kann zu weitreichenden Folgen führen, von Zahnschmerzen und notwendigen Behandlungen bis hin zu größeren Zahn- und Kieferfehlstellungen.

Mehr als nur Kariesprophylaxe:

Neben den zahnmedizinischen Aspekten spielen auch die Entwicklung der Mundmotorik und die Unabhängigkeit des Kindes eine Rolle. Mit dem Trinken aus einem Becher lernt das Kind, seine Mundmuskulatur gezielter einzusetzen und verbessert damit seine Sprechfähigkeit. Die Umstellung auf den Becher fördert außerdem die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein des Kindern, da sie aktiv am Trinkprozess beteiligt sind.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen:

Natürlich sollte die Umstellung auf den Becher nicht abrupt erfolgen und individuell an das Kind angepasst werden. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Ein sanfter Übergang ist wichtig. Beginnen Sie frühzeitig, dem Kind das Trinken aus einem Becher schmackhaft zu machen und bieten Sie ihm neben dem Fläschchen zunehmend auch Getränke aus einem Becher an.

Stillen – eine individuelle Entscheidung:

Der Übergang vom Fläschchen zum Becher betrifft primär die nächtliche oder tagsüber fortdauerende Zufuhr von Kuhmilch. Das Stillen an der Brust ist eine ganz andere Geschichte und sollte nach den individuellen Bedürfnissen von Mutter und Kind gehandhabt werden. Es gibt keine generelle Empfehlung, wann das Stillen beendet werden sollte, solange es für beide Beteiligte eine positive Erfahrung darstellt.

Fazit:

Der erste Geburtstag sollte als Richtwert für den Abschied von der Flasche betrachtet werden. Die Umstellung auf den Becher ist ein wichtiger Schritt zur Kariesprophylaxe und zur Förderung der Entwicklung des Kindes. Individuell angepasste Übergänge und ein sensibler Umgang mit den Bedürfnissen des Kindes sind dabei essentiell. Bei Unsicherheiten sollten Eltern ärztlichen oder zahnärztlichen Rat einholen.