Was kostet es, in den Weltraum zu fliegen?

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Ein Flug ins All ist ein Privileg für wenige: Während der erste Weltraumtourist, Dennis Tito, im Jahr 2001 rund 20 Millionen US-Dollar für seinen Trip zahlte, bietet Virgin Galactic heute Tickets für suborbitale Flüge im Preisbereich von 250.000 bis 500.000 US-Dollar an.
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Der Traum vom Weltraumflug – einst nur für handverlesene Astronaut*innen reserviert – rückt für immer mehr Menschen in greifbare Nähe. Doch was kostet der Blick auf die Erde von oben? Die Antwort ist komplex und hängt stark von der Art des Fluges ab. Während die ersten Weltraumtouristen zweistellige Millionenbeträge investierten, zeichnen sich mittlerweile deutlich günstigere Optionen ab – zumindest im Vergleich.

Dennis Titos Pionierleistung im Jahr 2001, für die er rund 20 Millionen US-Dollar an die russische Raumfahrtbehörde bezahlte, markierte den Beginn des kommerziellen Weltraumtourismus. Dieser Preis spiegelte die immensen Kosten für einen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS wider, inklusive monatelangem Training und der Nutzung einer Sojus-Kapsel.

Heute bietet Virgin Galactic mit seinem suborbitalen SpaceShipTwo Flüge für 250.000 bis 500.000 US-Dollar an. Dabei handelt es sich um kurze Ausflüge an den Rand des Weltraums, bei denen die Passagiere einige Minuten Schwerelosigkeit erleben und den Blick auf die Erdkrümmung genießen können. Obwohl immer noch eine beträchtliche Summe, ist der Preis im Vergleich zu den Anfangsjahren deutlich gesunken.

Blue Origin, das Unternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, verfolgt einen ähnlichen Ansatz mit seiner New Shepard Rakete. Auch hier handelt es sich um suborbitale Flüge, deren Preise zwar nicht öffentlich kommuniziert werden, aber Schätzungen zufolge in einer ähnlichen Größenordnung wie bei Virgin Galactic liegen.

Für längere Aufenthalte im Orbit, etwa auf der ISS, bleiben die Kosten weiterhin extrem hoch. Axiom Space, ein privates Unternehmen, organisiert derartige Missionen und verlangt pro Platz geschätzt 55 Millionen US-Dollar. Diese Reisen sind in erster Linie für professionelle Astronaut*innen und Forschende gedacht, aber auch für wohlhabende Privatpersonen zugänglich.

Neben den reinen Flugkosten müssen potenzielle Weltraumtourist*innen weitere Ausgaben einkalkulieren. Dazu gehören medizinische Untersuchungen, ein spezifisches Training und je nach Anbieter auch Aufenthaltskosten.

Die Entwicklung der kommerziellen Raumfahrt lässt erwarten, dass die Preise für Weltraumflüge in Zukunft weiter sinken werden. Neue Technologien und eine zunehmende Konkurrenz unter den Anbietern könnten den Traum vom Weltraum für einen breiteren Kreis erreichbar machen. Bis ein “All-inclusive-Urlaub” im Orbit zum Standard wird, dürfte es jedoch noch einige Zeit dauern. Der Blick auf die Erde von oben bleibt vorerst ein Privileg für die Wenigen, die bereit sind, einen hohen Preis dafür zu bezahlen.