Welche Rechtsform für 1 Person?

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Einzelunternehmen bieten Selbstständigen eine unkomplizierte Rechtsform, da sie automatisch mit der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit entstehen. Der Inhaber führt das Unternehmen zu 100 % und trägt das volle finanzielle Risiko. Die Gründung ist einfach und kostengünstig.

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Die richtige Rechtsform für Einzelkämpfer: Mehr als nur das Einzelunternehmen

Für Gründer, die alleine durchstarten, scheint die Wahl der Rechtsform oft schnell erledigt: das Einzelunternehmen. Einfach, schnell gegründet und ohne großen bürokratischen Aufwand – das klingt verlockend. Doch ist das Einzelunternehmen wirklich immer die beste Lösung? Auch für Einzelpersonen gibt es Alternativen, die je nach Geschäftsmodell und persönlichen Zielen Vorteile bieten können. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Optionen und hilft Ihnen, die richtige Entscheidung für Ihre Situation zu treffen.

Das Einzelunternehmen: Schnellstart mit vollem Risiko

Stimmt, das Einzelunternehmen ist der Klassiker für Solo-Selbstständige. Keine komplizierten Gründungsformalitäten, geringe Kosten und die volle Kontrolle über das eigene Geschäft. Der Inhaber ist gleichzeitig Geschäftsführer und trägt die volle Verantwortung – auch finanziell. Das bedeutet im Klartext: Im Falle einer Insolvenz haftet der Unternehmer mit seinem gesamten Privatvermögen. Dieser Punkt sollte gut überlegt sein, besonders in Branchen mit höherem Risikopotenzial.

Alternativen für Einzelgründer:

  • Die Ein-Personen-GmbH (bzw. Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)): Bietet im Gegensatz zum Einzelunternehmen eine Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen. Das bedeutet mehr Sicherheit für das Privatvermögen. Die Gründung ist zwar etwas aufwendiger und mit höheren Kosten verbunden, der Schutz vor persönlicher Haftung kann diesen Mehraufwand jedoch rechtfertigen. Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Variante der GmbH, die mit weniger Stammkapital gegründet werden kann und sich später in eine GmbH umwandeln lässt.

  • Die Freiberufler-Option: Für bestimmte Berufe, wie Ärzte, Anwälte, Journalisten oder Künstler, ist die freiberufliche Tätigkeit eine Option. Freiberufler unterliegen nicht der Gewerbesteuer und können – ähnlich wie Einzelunternehmer – relativ unkompliziert starten. Allerdings haften auch sie mit ihrem Privatvermögen.

Die Entscheidungshilfe: Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Die Wahl der richtigen Rechtsform hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Haftungsrisiko: Wie hoch ist das Risiko, im Geschäftsalltag mit hohen Schulden konfrontiert zu werden?
  • Geplante Geschäftsentwicklung: Erwarten Sie ein starkes Wachstum oder planen Sie, Mitarbeiter einzustellen?
  • Steuerliche Aspekte: Welche Steuerbelastung ergibt sich bei den verschiedenen Rechtsformen?
  • Administrative Aufwand: Wie viel Zeit und Aufwand möchten Sie für die Buchhaltung und andere administrative Aufgaben investieren?

Fazit: Individuelle Beratung ist unerlässlich

Die optimale Rechtsform lässt sich nicht pauschal festlegen. Es ist ratsam, sich vor der Gründung individuell von einem Steuerberater oder Gründungsberater beraten zu lassen. Nur so können Sie sichergehen, die richtige Entscheidung für Ihre persönlichen Umstände und Ihr Geschäftsmodell zu treffen. Eine wohlüberlegte Wahl der Rechtsform legt den Grundstein für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.