Bei welchem Kaliumwert ins Krankenhaus?

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Ein Kaliumspiegel über 6,5 mmol/l erhöht stark das Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen. Diese können ohne vorherige EKG-Veränderungen auftreten und durch Begleitmedikamente, metabolische Störungen oder Kalzium-Probleme beeinflusst werden.
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Bei welchem Kaliumwert ins Krankenhaus?

Kalium ist ein lebenswichtiger Elektrolyt, der eine entscheidende Rolle für die Herzfunktion, die Muskelkontraktion und das Nervensystem spielt. Ein normaler Kaliumspiegel liegt im Blut zwischen 3,5 und 5,3 mmol/l.

Ein Kaliumspiegel über 6,5 mmol/l (Hyperkaliämie) erhöht stark das Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen. Diese können ohne vorherige EKG-Veränderungen auftreten und durch Begleitmedikamente, metabolische Störungen oder Kalziumanomalien beeinflusst werden.

Symptome einer Hyperkaliämie:

  • Muskelschwäche
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen und Füßen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Atemnot

Ursachen einer Hyperkaliämie:

  • Nierenerkrankung
  • Bestimmte Medikamente (z. B. ACE-Hemmer, Spironolacton, kaliumsparende Diuretika)
  • Stoffwechselstörungen (z. B. diabetische Ketoazidose, Morbus Addison)
  • Kaliumreiche Ernährung
  • Gewebetrauma (z. B. große Verbrennungen, Hämolyse)
  • Azidose (erhöhte Säure im Blut)

Wann ins Krankenhaus?

Bei einem Kaliumspiegel über 6,5 mmol/l ist eine sofortige Krankenhauseinweisung erforderlich. Eine Behandlung ist notwendig, um das Herzrhythmusrisiko zu senken und den Kaliumspiegel zu normalisieren.

Behandlung einer Hyperkaliämie:

  • Intravenöse Calciuminfusion zur Stabilisierung des Herzrhythmus
  • Insulin-Glucose-Infusion zur Förderung der Kaliumaufnahme in die Zellen
  • Dialyse bei Versagen der anderen Behandlungen

Vorbeugung einer Hyperkaliämie:

  • Regelmäßige Nierenfunktionstests
  • Vorsichtige Anwendung von kaliumhaltigen Medikamenten
  • Ausgewogene Ernährung mit moderatem Kaliumgehalt
  • Vermeidung von Gewebetraumata